In der zweiteiligen Doku des Y-Kollektivs „Kinder kriegen“ stellt sich die Reporterin Anne Thiele die Frage, ob sie Mutter werden möchte? Um Antworten rund ums Kinderkriegen zu finden, begleitet sie zwei Paare, die ein Kind erwarten, vor und nach der Geburt, mitsamt ihrer Erwartungen, Hoffnungen und Ängsten. Außerdem trifft sie eine Hebamme und eine Doula, die von ihrer Arbeit erzählen.

Erwartungen und Hoffnungen
Während sich die Reporterin wundert, warum sie selbst noch keinen Kinderwunsch verspürt, fragt sie die baldigen Eltern: Wie fühlt man sich vor so einer großen Veränderung, wie gehen sie mit der Schwangerschaft um? Jana und Sebastian sprechen von einem Wunsch nach Ankommen und dem Gefühl reif genug zu sein und Platz für Neues zu machen. Ebenso wie Jana und Sebastian stehen auch Aurora und Tom kurz vor dem Geburtstermin und werden nervös. Viele Fragen bleiben offen: Wie wird sich die Geburt anfühlen, wie das Stillen? Wie macht man den Antrag auf Elterngeld, wer bleibt zuhause? Tom beschreibt es treffend, er sagt man könne sich gleichzeitig auf alles und auf nichts vorbereiten.
Hausgeburt, Geburtshaus oder Krankenhaus?
Welcher Ort für eine Geburt am geeignetsten ist, ist für jede Frau unterschiedlich. Jana möchte ihr Kind bei einer Hausgeburt zur Welt bringen, Aurora im Geburtshaus. Die Doku zeigt, wie die unterschiedlichen Vorbereitungen aussehen: ein Hausgeburtspool, eine gepackte Tasche fürs Geburtshaus, viele Gespräche und Treffen mit der Hebamme. Durch die Begleitung von Nicole, die als Hebamme im Krankenhaus arbeitet, wird auch der Alltag im Kreißsaal gezeigt. Nicole ist begeistert von ihrer Arbeit und findet sie sehr feministisch. Sie hält es für wichtig, Frauen in solchen Momenten beizustehen und sie zu unterstützen.
Das echte Leben und Muttertät
Im zweiten Teil der Dokureihe sind beide Paare Eltern geworden. Sebastian fand es wichtig als Vater die Geburt mit zu erleben: „Das war das echte Leben, das lebendige Leben. So mit Blut und Schmiere und Adern, wow.“ Das echte Leben als Eltern kann wunderschön, aber auch laut und anstrengend sein. Ihr Alltag schwankt jetzt zwischen Freude und Liebe und Schlafmangel und emotionalem Zusammenbruch. Insgesamt hat sich einfach alles verändert. Besonders die Mutter geht durch die „Muttertät“, so beschreibt es Doula Melli, eine Mischung aus den Wörtern Mutterschaft und Pubertät. Wie in der Pubertät, verändern sich der Körper, die Hormone und die eigenen Prioritäten. Als Doula, eine nicht-medizinische Helferin, unterstützt Melli Mütter vor und nach der Schwangerschaft, hört ihnen zu und berät. Ihrer Meinung nach sei nämlich nicht die Hochzeit, sondern die Geburt der wichtigste Tag im Leben, dem viel mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. Für die Reporterin ist jedoch am Ende klar, dass sie zunächst keine Mutter werden möchte. Sie hat durch das Leben, welches sie sich geschaffen hat, schon genug wichtige Tage.
Jetzt ansehen in der ARD-Mediathek: Kinder kriegen: Schwanger, echt jetzt?
Lisann
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