In Bremen kennen sie fast alle: Die Bremer Suppenengel. Viermal in der Woche stehen sie in der Bremer Innenstadt und verteilen eine Mahlzeit an obdachlose Menschen. Neben dieser zeitintensiven Arbeit helfen die Suppenengel den Menschen aber auch bei Behördengängen oder spenden Kleidung. Eine bewundernswerte Arbeit.
Hinter dieser Arbeit steht eine Frau namens Zia Gabriele Hüttinger. 1997 fuhr sie das erste Mal, bepackt mit warmen Essen und Getränken, in die Bremer Innenstadt und verteilte es dort. Zia Gabriele Hüttinger musste in dieser Zeit viel Geduld beweisen. Es dauerte sechs Jahre bis der erste Freiwillige sich ihr anschloss. Von diesem Zeitpunkt an wuchsen die Suppenengel und wurden mit der Zeit eine feste Institution in Bremen.
Nicht verwunderlich ist es bei solchem Engagement, dass Zia Gabriele Hüttinger 2010 zur Bremer Frau des Jahres ausgezeichnet wurde. Neben dieser lokalen Auszeichnung bekam sie 2013 auch das Bundesverdienstkreuz.
Die Idee
Ihr Engagement kommt aber nicht von irgendwo. Durch ihre kurzzeitige eigene Arbeitslosigkeit musste Zia Gabriele Hüttinger lernen, mit wenig Geld auszukommen. Als sie dann hörte, dass ein Obdachloser am Bremer Bahnhof erfroren ist, entstand in ihrem Kopf die Idee, den obdachlosen Menschen in Bremen gezielt zu helfen. Die Idee für die Bremer Suppenengel war damit geboren.
Heute versorgen die Bremer Suppenengel an einem Tag bis zu 180 bedürftige Menschen. Diese Arbeit erfordert sehr viel Disziplin und Willen. Neben dem Zubereiten der Mahlzeiten gehört nämlich auch die Abholung der Lebensmittel aus Supermärkten oder der Transport mit Lastenfahrrädern zu den Ausgabeorten zum Aufgabengebiet der Suppenengel.
Nicht genug Engagement – nicht für Zia Gabriele Hüttinger
Damit war aber noch nicht genug getan für Zia Gabriele Hüttinger. Sie initiierte vor etwa einem Jahr auch das Projekt „Fahrrad für Flüchtlinge“. Ihr sei durch die Arbeit mit den Suppenengeln aufgefallen, dass die Menschen in den Flüchtlingslager zwar mittlerweile genug Kleidung hätten, aber vor allem Fahrräder brauchten. Fahrräder, um sich schneller fortzubewegen, die Stadt zu erkunden und mobil zu sein, unabhängig von Bahn und Bus.
(…) Und hab gemerkt, die haben Berge von Kleidung. Also das wird wirklich eigentlich nicht gebraucht. Und dann habe ich gefragt, was brauchen sie wirklich und dann sagten sie: Fahrräder.
Das Projekt ist so angelegt, dass Menschen ihre Fahrräder spenden und dieses dann von der*m Geflüchteten und einer*m engagierten Freiwilligen des Projektes repariert wird. Durch dieses Projekt gewinnen die Menschen nicht nur ein Stück Eigenständigkeit, sondern lernen nebenbei auch noch deutsch. Das Projekt wird durch die großzügigen Privatspenden finanziert.
Wer die Projekte von Zia Gabriele Hüttinger unterstützen möchte, kann sich auf den jeweiligen Internetseiten gerne informieren. Neben Geldspenden werden auch Sach- oder Zeitspenden gesucht.
Die Bremer Suppenengel: http://www.suppenengel.de/
Fahrräder für Flüchtlinge: http://www.fahrraeder-fuer-fluechtlinge.de/
Zia Gabriele Hüttinger ist durch ihr unermüdliches Engagement nicht nur die Bremer Frau des Jahres 2010, sondern auch unsere Frau der Woche.
Julia Willhöft
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