Es ist wieder soweit: Am 23. April 2015 laden Unternehmen, Betriebe, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie weitere Organisationen gezielt Schülerinnen ab der 5. Klasse ein. Vor allem sollen die Mädchen mehr über ihre Berufsaussichten in den Bereichen Technik und Naturwissenschaften erfahren. Die Mädchen können an diesem Tag ganz ohne Jungen ihren individuellen Stärken nachspüren. Mädchen erhalten am Girls‘ Day Zugänge in die Bereiche Technik, Naturwissenschaften, Handwerk und IT, die sie bislang noch viel zu selten im Blick haben. Die verstärkte Teilhabe von Frauen am technologischen Wandel ist gesellschaftlich und wirtschaftlich gefragt.
Die Tochter mit zur Arbeit nehmen
Bereits seit 1993 heißt es in den USA immer am vierten Donnerstag im April: „Take our daughter to work“. Seit 2001 findet der Girls‘ Day in Deutschland statt. Und seit 2011 gibt es auch für Jungen den Boys‘ Day. Dabei sollen umgekehrt Jungen in weiblich dominierte Berufe hineinschnuppern.
Spaß am Beruf
Für Mädchen ist das mit Abstand das stärkste Leitmotiv. Technische Berufe haben es bei den Frauen noch nicht unter die Top Ten geschafft. Deshalb solle der Girls‘ Day Mädchen ermutigen, sich selbstbewusst auch technischen Berufen oder Studienrichtungen zuzuwenden. Die beliebtesten Berufe der Mädchen sind nach wie vor Büroberufe (Bürokauffrau) und Arzthelferin. Oder: Jungen wollen Ingenieur werden und Mädchen Tierärztin. So wird zum Beispiel die Tierärztliche Hochschule in Hannover überwiegend von Frauen besucht.
Probleme bei der Berufswahl
Einem Zeit-Online-Interview mit dem Bildungswissenschaftler Klaus Hurrelmann ist zu entnehmen: „Grundsätzlich ist es ein Vorteil, dass die jungen Menschen Wert darauf legen, nicht mehr fremdbestimmt zu arbeiten, sondern mit Engagement und Leidenschaft. Dieser Wunsch hat allerdings den Nachteil, dass viele Jugendliche zu hohe Erwartungen haben für die Qualifikation, die sie erreichen können. Sie sind dann enttäuscht, wenn sie mit der Realität in Berührung kommen – und geben schnell wieder auf. Rund ein Viertel der jungen Erwachsenen beenden ihre Ausbildung oder ihr Studium nicht.“
Eltern wichtige Ratgeber
Natürlich sind Eltern wertvolle Berater, weil sie ihre Kinder am besten kennen. Fachlich benötigen die Schüler aber andere Berater mit aktuellen Informationen. Die Agentur für Arbeit müsste besser funktionieren. Im allgemeinen schneidet die Berufsberatung nicht gut ab. Wer früh weiß, welche Berufsrichtung interessant ist, kann sich besser auf Schwerpunkte konzentrieren
Informationen zum Girls‘ Day
Tipps zur Vorbereitung, Schulfreistellung und vieles mehr gibt es unter www.girls-day.de
Bei Facebook: www.facebook.com/GirlsDay.MaedchenZukunftstag
Heidemarie Gniesmer
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