Nome di Donna ist ein italienischer Film der noch bis 16. Dezember im Cinema im Ostertor in Bremen läuft. Die Protagonistin heißt Nina (Cristiana Capotondi) und arbeitet als Pflegerin in einer renommierten Senior*innenresidenz in der Lombardei. Sie hat eine Tochter, die sie allein aufzieht. Ihr Freund wohnt in einem anderen Ort. Nina fühlt sich wohl mit ihrer Arbeit, weil sie ihr Unabhängigkeit gibt.
Doch bald bröckelt die schöne Fassade auf der Arbeit. Der Leiter der Klinik, Marco Maria Torri, verlangt von seinen Angestellten immer öfter Gefälligkeiten, aber Nina will das nicht akzeptieren. Nome di Donna bedeutet übersetzt „Name der Frau“, in diesem Fall ist das Nina, die dieses System bekämpfen will. Das Thema der sexuellen Belästigung und die Schwierigkeit, die Gewalt anzuzeigen sind die Schwerpunkte der Geschichte.
Relevanz des Themas in unserer Gesellschaft
Der italienische statistische Report der Istat (2015-2016) zeigt, dass während ihres Arbeitslebens, 1.173.000 Frauen (7,5%) Opfer von Erpressungen am Arbeitsplatz sind. Sie werden in verschiedenen Stadien erpresst. Bei der Anstellung, bei dem Erhalten der Arbeitsstelle oder bei der Beförderung.
11,3% der Frauen werden wiederholt erpresst und 32,4% der Erpressungen geschehen täglich oder mehrfach in der Woche. Obwohl die meisten Opfer die Tat als sehr oder ziemlich ernst (69,6%) betrachten, sprechen 80,9% der Opfer darüber nicht am Arbeitsplatz, ähnlich waren die Zahlen im Jahr 2008-2009. Nur 15,8% haben von ihrem Erlebnis erzählt und 8,2% haben darüber mit ihren Kolleg*innen gesprochen. Nur wenige Frauen haben mit den Arbeitgeber*innen, mit den Vorgesetzen oder mit der Gewerkschaft gesprochen. Fast niemand hat Anzeige bei der Polizei erstattet.
Der Film war für mich impulsgebend weiter über das Thema zu recherchieren. Der Blick auf die italienische Gesellschaft zeigt noch immer eine schwierige Situation. Nome di Donna macht damit auf ein wichtiges Thema aufmerksam. Obwohl die Handlung, im Gegensatz zu meinen Erwartungen etwas simpel war, ist der Film sehenswert und ein wichtiger Beitrag zur Thematik.
Vanessa Marchegiani
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