„Unterschätzen Sie nicht die Kraft, die wir Frauen haben, um unser Schicksal selbst in die Hand zu nehmen!“
Der Weg zum Frauenwahlrecht in Europa war lang und beschwerlich und noch heute dürfen Frauen in bestimmten Ländern nicht oder nur eingeschränkt wählen. Der am 4. Februar anlaufende Historienfilm “ Suffragette – Taten statt Worte“ ist eine Art Hommage an die Frauenrechtlerinnen (Suffragetten), die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Großbritannien und in den Vereinigten Staaten mit passivem Widerstand, Störungen offizieller Veranstaltungen bis hin zu Hungerstreiks für ein allgemeines Frauenwahlrecht eintraten. Eigentlich verwunderlich, dass es ganze 100 Jahre gedauert hat, bis der aufopfernde Kampf dieser Bewegung zum Spielfilm gemacht wurde, wo Ungerechtigkeiten und Aufstände doch seit jeher beliebte Quellen für Filmemacher*innen sind. Umso erfreulicher ist es, dass Regisseurin Sarah Gavron („Brick Lane“) und Drehbuchautorin Abi Morgan („Die Eiserne Lady“) sich diesem wichtigen Thema angenommen und daraus ein packendes Drama entwickelt haben.
Es ist Zeit
Der Film erzählt von der jungen Mutter und Ehefrau Maud Watts (Carey Mulligan), die seit ihrem siebten Lebensjahr im Londoner East End in einer Wäscherei arbeitet. Sie fügt sich ihrer Rolle, die ihr als Frau zugeschrieben wird und weiß über die Suffragetten wahrscheinlich ebenso wenig wie wir Zuschauer. Diese wecken Mauds Aufmerksamkeit bei einer Protestaktion auf der Straße. Unter ihnen ist auch Mauds Kollegin Violet (Anne-Marie Duff), die sie zu einem geheimen Treffen der Bewegung mitnimmt. Dort begegnet Maud zum ersten Mal der charismatischen Suffragetten-Anführerin Emmeline Pankhurst (Meryl Streep), von deren Rede sie sich mitreißen lässt. Nun will auch sie sich militant für das Frauenwahlrecht einsetzen und gegen all die Ungerechtigkeiten einsetzen, die ihr selbst widerfahren (ausbeuterische Bezahlung, sexuelle Übergriffe, Verlust des Sorgerechts). Diese Entscheidung geht jedoch mit einschneidenden Konsequenzen für ihr gesamtes Leben einher.
Prädikat besonders wertvoll: Auch von Presse und Filmkritikern erhält Suffragette – Taten statt Worte positive Resonanzen
„Engagiert beleuchtet Regisseurin Sarah Gavron den mit zivilem Ungehorsam geführten Kampf der Suffragetten. Weder beschönigt die Britin, noch verfällt sie in nostalgisches überlebensgroßes Heldinnenpathos. Die fast dokumentarisch anmutenden Szenen wirken bis ins Detail authentisch. Aufrüttelnd vermitteln sie die schockierende Erinnerung an die Opfer, die Frauen bringen mussten. Das erstrebte Wahlrecht ist dabei nur ein Baustein einer patriarchalen Gesellschaft, die Frauen aller Schichten entmündigte. Nicht zuletzt deshalb stellt Drehbuchautorin Abi Morgan das Schicksal der fiktiven Arbeiterfrau Maud in den Mittelpunkt der emotionalen Milieustudie samt packendem politischem Lehrstück.“ (Luitgard Koch)
„Ein wichtiger, beeindruckender und bewegender Film, der eine Geschichte erzählt, die heute ebenso aktuell ist wie damals. Und die genau so erzählt werden muss. – Prädikat besonders wertvoll.“ (FBW)
Wen das noch nicht überzeugt, kann sich hier einen eigenen Eindruck verschaffen:
Julika Wagner
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