Von Preisen, Razzien und falschen Heilungsversprechen berichtet der heutige Presse-Pott…
Preisverleihung ohne Preisträgerin
In Oslo wurden die diesjährigen Nobelpreise überreicht. Die Menschenrechtlerin Narges Mohammadi konnte den Friedensnobelpreis nicht selbst entgegennehmen, da sie im Iran im Gefängnis sitzt. Für sie nahmen ihre Kinder, die sie seit 10 Jahren nicht gesehen hat, den Preis in Empfang. Hier eine Dokumentation über Mohammadi: Unbreakable – Mein Freiheitskampf im Iran.
„Heilung“ für Queere Menschen?
In Warschau trafen sich auf einer internationalen Konferenz 200 Personen zum Kampf gegen Homosexualität. Sie diskutierten unter anderem, wie Queere Menschen mit Therapien „geheilt“ werden könnten. Organisiert wurde das Zusammentreffen zum neunten Mal von der International Foundation for Therapeutic and Counselling Choice (IFTCC). Wer die agierenden Personen sind und wie die dahinterstehenden Organisationen operieren, dazu hier ein ausführlicher Bericht.
Razzien gegen Queere Clubs in Russland
Nachdem ein russisches Gericht die „LSBTQI-Bewegung“ als extremistisch eingestuft und damit für illegal erklärt hat, führte die Polizei in Moskau nun bereits Razzien gegen queere Clubs aus.
Antifeminismus in Russland
Erschwerung von Schwangerschaftsabbrüchen, Entkriminalisierung von häuslicher Gewalt, Attacken gegen Feministinnen. Über die seit Jahren schlechter werdende Situation von Frauen in Russland hier die Aktivistin Sasha Talaver im Interview.
Andorra klagt Feministin an
Im Fürstentum Andorra ist der Schwangerschaftsabbruch streng verboten und selbst die Pille danach ist legal nicht erhältlich. Vanessa Mendoza Cortés ist Vorsitzende einer der wichtigsten feministischen Organisationen in Andorra Stop Violències (Stopp Gewalt). Sie legte 2019 dem CEDAW-Ausschuss der Vereinten Nationen einen Bericht zum Thema Abtreibung in ihrer Heimat vor. Deshalb wird sie jetzt wegen „Verbrechen gegen das Ansehen der Institutionen“ angeklagt und muss hohe Strafen befürchten.
Hamas-Terror gegen Frauen
Die Berichte häufen sich: es gab gezielte sexualisierte Gewalt beim Überfall der Hamas am 7. Oktober gegen Frauen. Berichte über schockierende Gewalt.
„Die Mitgemeinten“
In Hamburg formiert sich eine neue Gruppierung gegen die Volksinitiative, die dort das Gendern verbieten lassen will. Das Bündnis aus Verbänden, Gewerkschaften und Privatpersonen nennt sich ironisch „Die Mitgemeinten“ und startet die Kampagne „In Hamburg darfst du gendern“. Eine der Mitgründerinnen, Christina Maria Huber, erklärt Näheres im Interview.
Professor für Gender Studies erklärt Mansplaining
Wir freuen uns sehr, die Lösung dieses Rätsels zu erfahren. Mehr
Bremen News
ZGF veröffentlicht Informationen für Fachpersonen zur weiblichen Genitalverstümmelung (FGM/C). Anlässlich des Welttags der Menschenrechte am 10. Dezember 2023 bringt die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) eine 40-seitige Publikation heraus, die über wesentliche Aspekte zum Thema weibliche Genitalverstümmelung/-beschneidung / Female Genital Mutilation/Cutting (FGM/C) informiert. Sie richtet sich an Fachkräfte in Bremer Schulen und Kitas, im Jugendamt, bei der Polizei sowie in medizinischen und sozialen Einrichtungen. Die Veröffentlichung bietet Orientierung und praktische Handlungsanleitungen, wenn Fachpersonen mit von FGM/C betroffenen oder bedrohten Frauen und Mädchen in Kontakt kommen. Broschüre und Beiheft können in digitaler Form auf www.frauen.bremen.de/service/publikationen/publikationen-gewalt-gegen-frauen-22338 heruntergeladen werden. Gedruckte Exemplare erhalten Interessierte auf Anfrage über das Bestellformular unter: www.frauen.bremen.de/bestellformular
drei K – Körper | Klasse | Kämpfe: Eine Lesung und Gespräch zu Diversity und Diskriminierung am 14.12.2023 mit Hadija Haruna-Oelker, Marlen Hobrack und Elisabeth Lechner, Damit möchte die ZGF anhand von drei Beispielen auf die unterschiedlichen Formen von Diskriminierung und die mit ihnen verbundenen Mechanismen aufmerksam machen. Denn diese müssen wir erkennen, um Strukturen verändern zu können und um zu erreichen, dass wir als Gesellschaft Unterschiede und Vielfalt als Chance und nicht als Manko begreifen. Es wird spannend!
Am 15.12.2023 wird der Hannah-Arendt-Preis für politisches Denken an Masha Gessen verliehen. Einen Tag danach am Samstag, den 16.12. hält sie einen Vortrag mit Diskussion im Institut français über: Die Suche nach der Polis in totalitären und autokratischen Gesellschaften. Masha Gessen ist aktiv in der Schwulen- und Lesbenbewegung und berichtet laufend über russische Oppositionsinitiativen und NGOs.
Mitmachen beim Girls‘ Day – Mädchen-Zukunftstag 2024. Mädchen einen Einblick geben in den Berufsalltag; den Nachwuchs fördern – frei von Geschlechterklischees; und bei Fachkräftemangel schon jetzt Azubis und Studierende von morgen finden: Die Aktion Girls‘ Day fordert Unternehmen und Institutionen dazu auf, am Donnerstag, den 25. April 2024 am Aktionstag teilzunehmen!
Die Kunsthalle Bremen veröffentlicht schon jetzt ihr komplettes Ausstellungsprogramm für 2024. Zum Beispiel: „Wild! Kinder – Träume – Tiere – Kunst“ (ab 9. März) mit einer kind- und familiengerechten Inszenierung von historischen wie zeitgenössischen Werken unter anderem von Albrecht Dürer, Paula Modersohn-Becker, Berthe Morisot, Diana Thater, Joan Miró und Asta Gröting. Programm 2024 hier.
Glenys & Irene
Bettina meint
Zu den „Mitgemeinten“: Man sollte die deutsche Sprache nicht aufgrund eines falschen Verständnisses von Inklusion künstlich hässlich machen. Wer die deutsche Sprache nicht mag, wie sie ist, sollte sich in bester Tolkien’scher Manier eine eigene Kunstsprache schaffen und diese dann nach Lust und Laune verunstalten.
Zum „Mansplaining“: Aus „Ein Mann erklärt Frauen Themen wie Menstruation und Geburtsschmerz“ wurde „§1: Ein Mann hat niemals Recht. §2: Wenn ein Mann ausnahmsweise doch mal Recht hat, tritt automatisch §1 in Kraft.“