Wie geht’s euch? Unser Gesundheits-Schwerpunkt „Wie geht’s?“ geht nun schon in die vierte Woche…., aber heute gibt’s im Presse-Pott, wie immer montags, erst mal die Nachrichten aus der letzten Woche.
Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen
Die Stiftung Brückner-Kühner und der Verlag S. Fischer Theater und Medien in Kooperation mit dem Archiv der deutschen Frauenbewegung, der Stadt Kassel und hr2-kultur rufen Frauen auf, eine „ungehaltene Rede“ zu halten: „Wir laden alle Frauen ein, sich mit einer ungehaltenen Rede zu bewerben, um als eine von sechs Rednerinnen am 10. Dezember 2022, dem Tag der Menschenrechte, das Wort ergreifen zu können. Die Reden werden im Kasseler Rathaus vor Publikum gehalten und vom Kulturradio des Hessischen Rundfunks aufgezeichnet und gesendet.“ Der 10. Dezember ist der Geburtstag der Schriftstellerin Christine Brückner (1921–1996), die mit ihren als Buch und auf der Bühne sehr erfolgreichen Monologen „Wenn du geredet hättest, Desdemona. Ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ (1983) die Idee für dieses Projekt geliefert hat. Näheres erfahren und bewerben könnt ihr euch hier.
Ungehaltenes Schreiben
#HedwigDohmPreis-trägerinnen loben ein Recherchestipendium aus. Soeben bei #journalistinnen22 verkündet. Das wird spannend. Wer wird sich bei @Journalistinnen
bewerben?https://t.co/DUPhmr9f08— ChristineOlderdissen (@CheOlderdissen) June 11, 2022
Geschlechterklischees in Drogerie-Regalen
Geschlechterklischees gibt es praktisch überall, da verwundert es nicht, dass das auch für Parfüm und Verpackungs-Farben gilt. Hier findet ihr Näheres darüber, was die Forschung zu Körpergerüchen herausgefunden hat, wie wir durch Beauty-Marketing auf Stereotype konditioniert werden und wie sich die großen Konzerne das zunutze machen.
Polen führt Schwangerschafts-Melderegister ein
Polens Gesundheitsminister hat noch schnell vor dem Pfingst-Wochenende eine Verordnung zur Einführung eines Zentralen Schwangerschafts-Melderegisters unterschrieben. Angeblich soll es dem Schutz von Mutter und Kind dienen. Tatsächlich aber werden demnächst Staatsanwaltschaft und Gerichte Zugriff auf diese Daten haben. Schon jetzt hat Polen eins der schärfsten Abtreibungsgesetze Europas. Und Ärzt*innen zögern schon jetzt aus Angst vor Strafverfolgung davor, selbst bei Gefahr für das Leben der Schwangeren rechtzeitig einen Abbruch durchzuführen. Daher gab es schon mehrere Todesfälle. Durch das neue Gesetz wird sich die Lage noch verschärfen und die Gesundheit sowohl von gewollt Schwangeren als auch ungewollt Schwangeren weiter gefährden. Näheres hier.
Schon wieder ein Femizid
Letzte Woche erschoss ein Mann in Hessen seine Ex-Freundin in einem Supermarkt. Carolina Schwarz vermisst den Aufschrei, denn ein paar Tage später redet niemand mehr von dem Fall. „Ein Skandal“, findet Schwarz. In anderen Ländern gebe es inzwischen eine Massenbewegung gegen Femizide. Nicht so in Deutschland. „Die Mehrheitsgesellschaft fühlt sich von dem Thema wenig berührt,“ konstatiert sie und fordert „eine Massenbewegung, die dafür kämpft, dass Femizide in Deutschland endlich kein Alltag mehr sind.“
Strangulierung als Tatbestand
Seit dem 7.Juni 2022 ist „Strangulierung ohne tödlichem Ausgang (NFS)“ nun ein eigenständiger Tatbestand im britischen Recht. Es ist statistisch erwiesen, dass NFS ein klares Warnzeichen für einen späteren Femizid bedeutet. Was bislang wenig Gewicht hatte ist die Tatsache, das NFS auch schwere bleibende Gesundheitsschäden nach sich zieht. Den Bericht einer Überlebenden kann man hier hören, und mehr über den Femicide Census erfahren.
EU macht Vorgaben für Frauenquote in Leitungspositionen
Ausgerechnet Deutschland unter Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte es bisher verhindert, aber jetzt gibt es eine Einigung der EU-Gremien. Für Leitungspositionen börsennotierter Unternehmen soll es eine Frauenquote geben. Näheres hier.
Ungleiche Verteilung von Hausarbeit als strafbares Delikt?
Diesen Vorschlag machte Sandrine Rousseau, Kandidatin der französischen Grünen für die Wahlen zur Nationalversammlung in einem Interview (ab Minute 13 für die Französisch-Sprechenden) mit dem feministischen Web-Magazin Madmoizelle. Seitdem geht es auf Twitter hoch her…. Im Original heißt es: „un délit de non-partage des tâches domestiques“, denn „das Private ist politisch“. Näheres über die Politikerin und die französischen Parlamentswahlen auf Deutsch hier.
CHAIN-Abschluss-Konferenz jetzt zum Nachhören
CHAIN ist ein gesamteuropäisches Projekt, das sich der Präventions- und Interventionsarbeit zu weiblicher Genitalverstümmelung (FGM) und Früh- und Zwangsverheiratung (EFM) widmet – zwei Formen von geschlechtsspezifischer Gewalt, die häufig ineinander verschränkt sind. Am 12. Mai fand die Projekt-Abschlusskonferenz in Brüssel statt
Bremen News
Natasha A. Kelly liest in der Stadtbibliothek
Die Kommunikationssoziologin liest am 15.6.22 aus ihrem Buch „Rassismus – Strukturelle Probleme brauchen strukturelle Lösungen“ im Wall-Saal der Bibliothek.
Preisträgerinnen
Tanya Bozhinova und Raghad Alchikh erhielten die Senatspreise des Bremer Jugendpreises 2022 „Dem Hass keine Chance“. Tanya Bozhinova (Gesamtschule Bremen West) wurde für ihren Beitrag „Warum darf man das Z.-Wort nicht sagen – über die Diskriminierung von Roma und Sinti“ geehrt und Raghad Alchikh (Lloydgymnasium Bremerhaven) für ihren eigenständig organisierten Projekttag „Antirassismus“. Einen Sonderpreis der Arbeitnehmerkammer bekam der satirische Videoclip „Bremen sucht die Superwohnung“.
Neues Beratungsangebot für Frauen* sucht neues Logo!
In der Kornstraße 13 findet ab sofort ein neues Beratungsangebot für Frauen* statt. Jeden Freitag von 14:00 bis 16:00 Uhr bietet das Frauen*zentrum der Solidarische Hilfe einen Raum für Austausch und Vernetzung bei einer Tasse Tee oder Kaffee: Beratungscafé_Frauen_Angebotsbeschreibung.
Angesprochen sind vor allem erwerbslose Frauen*, Frauen* in schlecht bezahlten Jobs, Frauen* ohne eigenes Einkommen sowie Frauen* in Umbruchsituationen, die auf der Suche nach Beratung sind oder sich gegenseitig unterstützen möchten.
Für das Projekt soll auch ein neues Logo her: Entwürfe können per E-Mail an folgende Adresse geschickt werden: frauenzentrum@solidarische-hilfe.de
Einsendeschluss ist der 29.06.2022. Voting: 01.07.2022.-15.07.2022 und Bekanntgabe des Siegerlogos und Preisverleihung: 15.07.2022
Alle Infos & Termine: Ausschreibung_Logo
Glenys, Irene
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