Unser letzter Presse-Pott in diesem Jahr…. Am 8.1.2024 melden wir uns wieder bei euch. Bis dahin wünschen wir euch schöne Weihnachtstage und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr.
Frauenanteil in Führungspositionen gestiegen
Die Bundesregierung hat die von der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem Bundesminister der Justiz gemeinsam vorgelegte „Siebte Jährliche Information der Bundesregierung über die Entwicklung des Frauenanteils an Führungsebenen und in Gremien der Privatwirtschaft und des öffentlichen Dienstes sowie der Unternehmen mit unmittelbarer Mehrheitsbeteiligung des Bundes“ beschlossen. Demnach ist der Frauenanteil an Führungspositionen in der Privatwirtschaft, im öffentlichen Dienst, bei Bundesunternehmen sowie in den Gremien des Bundes insgesamt kontinuierlich gestiegen. Näheres hier.
Erste Archäologinnen
Im Fachgebiet Archäologie ist es wie in vielen anderen Bereichen auch: Frauen, die als Expertinnen zu ihrer Zeit durchaus anerkannt waren, wurden von der nachfolgenden Geschichte „vergessen“. So glaubt man, es hätte sie nie gegeben. Dem will eine Ausstellung im Kestner-Museum Hannover entgegenwirken. Hier die Kuratorin Doris Gutsmiedl-Schümann im Interview.
KI und die Frauen
Die visuelle Darstellung von Frauen durch KI produziert Sexismus. „Ist unsere Realität bereits männlich und weiß dominiert, so ist die der KI noch weißer, noch männlicher“, zu diesem Schluss kommt die Fotografin Eva Häberle in der taz. So kreieren laut einer US-Studie Bildgeneratoren zum Beispiel für die Eingabe „doctors“ nur zu sieben Prozent Frauen, obwohl in der Realität dort 40 Prozent der Mediziner*innen weiblich sind.
Feministische Presserunde #17
Heute Abend live: Montag, 18. Dezember 2023 von 18.00 – 19.30 Uhr. Danach Online zum Nachhören
EGMR verhängt 2 Urteile gegen Polen in einer Woche
Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) hat Polen zur Zahlung einer Entschädigung von 15.000 Euro verurteilt, weil einer jungen Polin ein Schwangerschaftsabbruch trotz einer Trisomie-Diagnose für ihr Kind versagt worden war. Schon 2 Tage zuvor hatte der EGMR Polen wegen fehlenden Schutzes homosexueller Partnerschaften verurteilt. Weitere Information.
Kommt der Kardinal in den Knast?
Erstmals wurde ein Kardinal zu einer Haftstrafe verurteilt. Wie jetzt? Endlich ein Urteil im Zusammenhang mit den Mißbrauchskandalen in der Katholischen Kirche? Aber nein! Er hat sich einer viel schwerwiegenderen Tat schuldig gemacht: Betrug und Unterschlagung. Es ging also um Geld und um für den Vatikan verlustreiche Millionendeals. Das ist natürlich viel schlimmer als das zerstörte Leben von Frauen und Kindern…. Auch ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.
Gefängnis statt Frauenhaus
Laut einem UN-Bericht werden in Afghanistan Frauen jetzt zu ihrem Schutz vor sexualisierter Gewalt im Gefängnis untergebracht. Die Frauenhäuser, die es vor der Machtübernahme der Taliban im Land gab, wurden aufgelöst. Es gebe keinen Bedarf für dieses „westliche Konzept“.
Masha Gessen und der Hannah-Arendt-Preis
Letzte Woche lief unsere Nachricht von der Verleihung des Hannah-Arendt-Preises an Masha Gessen unter „Bremen News“. Inzwischen ist die Berichterstattung um den Rückzug der Heinrich-Böll-Stiftung (HBS) von der geplanten Preisverleihung international geworden. Gessen hatte in einem umstrittenen Essay in der New Yorker den Vergleich gezogen zwischen Gaza und einem jüdischen Getto aus der Nazi-Zeit. Die Übergabe des Preises fand schließlich unter Polizeischutz in einem kleinen Atelier im Bremer Viertel statt.
Gleichzeitig wurde Gessen von Russland auf die „Most wanted list“ gesetzt wegen Berichterstattung über Gräueltaten der russischen Armee in der Ukraine. In einem Bericht aus Bremen (Min. 20:54) bemerkte sie: „Oh it´s been quite a week.“
Schwangerschaftsübelkeit. Ende in Sicht?
Rund sieben von zehn Schwangeren leiden während der Schwangerschaft unter Übelkeit und Erbrechen. Eine Studie der University of Southern California hat nun die Mechanismen dahinter aufgedeckt – und den Blick auf zukünftige Abhilfe freigegeben; besonders wichtig für diejenigen, die unter der schwerwiegenden Hyperemesis gravidarum leiden.
Gewalt durch Bilder an allen Ecken
Bildbasierte digitale Gewalt begegnet uns überall und jeden Tag. Hate Aid hat sich näher mit bildbasierter Gewalt beschäftigt: Welche Gesetze helfen dir? Was erleben Betroffene und wie wehren sie sich? Wie ist die Lage auf Pornoseiten? Das Beratungsteam ist direkt über die Webseite zu erreichen.
Und – was muss sich in den Medien ändern, damit die Inszenierung geschlechtsspezifischer Gewalt auf dem Bildschirm nicht gleichzeitig als „Aufforderung“ wirkt? Medienschaffende müssen ihre Verantwortung annehmen und Veränderungen anstoßen. Mehr Information hier.
Auf dem Herbsttreffen der Medienfrauen von ARD, ZDF, Deutschlandradio, Deutscher Welle und ORF wurde die Resolution verfasst – und als Appell an die Chefredaktionen gerichtet: „Gewalt gegen Frauen und insbesondere Femizide als gesellschaftliches Problem erkennen und sichtbar machen“.
Bremen News
Briefmarathon für politische Gefangene. Amnesty International Bremen bittet um Teilnahme am Briefmarathon. Auch in diesem Jahr gibt es um den 10.12. herum, dem Internationalen Menschenrechtstag, den “Briefmarathon”. Das heißt es sollen bis zum 22.12.2023 möglichst viele Briefe für zehn ausgewählte Fälle von Menschenrechtsverletzungen weltweit geschrieben werden. Hier könnt ihr euch beteiligen.
Bessere Chancen für Frauen auf dem Arbeitsmarkt. Bremen setzt die Landesstrategie „Gendergerechtigkeit im Erwerbsleben und Entgeltgleichheit“ erfolgreich um. Die vor rund einem Jahr vom Senat verabschiedete ressortübergreifende Landesstrategie „Gendergerechtigkeit und Entgeltgleichheit“ ist auf einem guten Weg. Elf von den darin enthaltenen 28 Maßnahmen werden aktuell umgesetzt. Neun weitere Programme werden bereits teilweise umgesetzt oder sind zumindest konzipiert, mindestens vier dieser Maßnahmen werden im Jahr 2024 realisiert. Das geht aus einem Bericht der Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration hervor. Näheres hier.
Landesfrauenbeauftragte: „Aufnahmestopp bei Gewalt-Beratungsstelle inakzeptabel – Politik steht in der Verantwortung“. Die Beratungsstelle „Neue Wege – Wege aus der Beziehungsgewalt“ informiert aktuell darüber, dass sie wegen fehlender Beratungskapazitäten bis März 2024 keine weiteren Termine vergeben wird. Die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm sagt dazu: „Die Beratungseinrichtung ‚Neue Wege‘ ist eine der wichtigsten Anlaufstellen für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und Mädchen in Bremen. Das Land Bremen muss sofort handeln und die für eine zeitnahe Beratung notwendigen finanziellen Mittel bereitstellen. Bremen hat sich im Jahr 2022 mit dem Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen dazu verpflichtet, von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen zu schützen und ihnen entsprechende Hilfs- und Beratungsangebote bereitzustellen. Dieser Verpflichtung muss das Land auch konsequent nachkommen.“
Pro familia Bremen bietet Fortbildung für Fachkräfte an. Der Landesverband der pro familia Bremen e.V. widmet sich seit einiger Zeit im Auftrag der Senatorischen Behörde für Gesundheit und Frauen der Prävention, Beratung und Fortbildung zum Thema Weibliche Genitalverstümmelung/ -beschneidung (FGM/C) durch Aufklärungsarbeit und Fachberatungen sowohl auf institutioneller Ebene als auch in der Beratungsarbeit. Über die kommenden Informationsveranstaltungen Näheres hier.
Kulturfinder Bremen und Bremerhaven: Eine neue App hilft bei Kultursuche in Bremen, Bremerhaven und umzu. Die Liste befindet sich noch im Aufbau – Anbieter können sich jeder Zeit anmelden. Weiteres unter Kulturfinder Bremen und Bremerhaven.
Glenys & Irene
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