Wie ein Kuss die Welt in Atem hält… und um vieles anderes mehr geht es heute in den genderpolitischen Nachrichten…
Fußball-WM: Der Kuss-Skandal
Statt über Sport spricht die Welt seit der WM-Siegerinnen-Ehrung in Sydney nun über den Kuss-Skandal: Hier die Geschichte, Stand 27.8.2023,18.20 Uhr….
König – Dame – Schach – MeToo
Auch im Schachsport gibt es eine MeToo-Welle, und nun kommt auch noch Transfeindlichkeit hinzu. Näheres hier.
Selbstbestimmungsgesetz
Das Bundeskabinett hat sich auf einen Gesetzentwurf geeinigt, der nun dem Parlament vorgelegt wird. Das „Gesetz über die Selbstbestimmung in Bezug auf den Geschlechtseintrag“ (SBGG) soll ab November 2024 gelten und das in Teilen verfassungswidrige Transsexuellengesetz von 1980 ersetzen. Während der Entwurf von vielen begrüßt wird, gibt es aber auch Kritik. Näheres hier.
Waise per Dekret
Italiens rechte Premierministerin Giorgia Meloni verlangt jetzt, dass Standesämter nur noch „biologische“ Eltern in die Geburtsregister eintragen. Da dieser Sachverhalt nicht durch nationales Recht geregelt wird, hatten einzelne Städte und Gemeinden, zum Beispiel Milan, angefangen, Geburtsurkunden auch an gleichgeschlechtliche Elternpaare auszuhändigen. Meloni will alle diese Urkunden jetzt rückgängig machen.
Geschlechtsspezifische Verfolgung
Immer mehr Menschen werden in Deutschland wegen geschlechtsspezifischer Verfolgung als Geflüchtete anerkannt. 75 Prozent der vom Bundesamt für Flüchtlinge (Bamf) Anerkannten sind Mädchen und Frauen.
Reform des Unterhaltsrechts geplant
Bundesgesundheitsminister Marco Buschmann (FDP) will mit einer Reform des Unterhaltsrechts „die Unterhaltslasten fairer verteilen.“ Das heißt, dass bei Trennungsfamilien Mitbetreuende – in der Regel die Väter – den Hauptbetreuenden – in der Regel den Müttern – weniger Unterhalt als bisher zahlen sollen. Was sich zunächst nach mehr Gerechtigkeit anhört – denn bisher macht es kaum einen Unterschied, ob der Mitbetreuende sich an einem oder an drei Tagen um das Kind kümmert – könnte aber zulasten der Mütter gehen. Einen Kommentar mit Pro und Contra gibt’s hier.
Israel: Orthodoxe fordern Geschlechtertrennung
Was Frauen blüht, wenn (ultra-) rechte Parteien an die Macht kommen, kann man*frau jetzt in Israel beobachten. Trotz der andauernden (feministischen) Masssenproteste werden Forderungen nach Bekleidungsvorschriften oder Geschlechtertrennung in der Öffentlichkeit lauter. Näheres hier.
Global Gender Gap Index
Was zeigt er wirklich an? Sind die Chancen von Frauen auf einen Vorstandsposten in deutschen Unternehmen gestiegen? Einige Schlagzeilen aus den letzten Monaten legen das nahe. Doch der schöne Schein trügt. Eine Analyse von Martina van Hettinga.
Rukhshana Media
2020 von der afghanischen Journalistin Zahra Joya gegründet: Rukhshana Media ist eine Nachrichtenredaktion von und für Frauen in Afghanistan, die auf Englisch und Persisch veröffentlicht. Seit der Machtübernahme der Taliban lebt und arbeitet Joya im Exil. Als sie ihre Kolleginnen fragte, ob sie weiter machen wollten, sagten sie „Ja“. Hier ein Interview aus der Serie „Trailblazers“ (Bahnbrechende) über Nachrichtenredaktionen, die von und für Frauen in patriarchalen Gesellschaften geleitet werden.
Frauen tragen meist den Widerstand
In der weltweiten Krise um Abholzung und Entwaldung wird der Kampf um die Aufrechterhaltung von Waldgebieten hauptsächlich von indigenen Frauen getragen. In der Türkei, Nord-Indien, Uganda, Ecuador und Sumatra führen indigene Frauen und Bäuerinnen den Widerstand an. Sie sind auch diejenigen, die die Auswirkungen der Umweltzerstörung am stärksten zu tragen haben, denn sie bleiben mit ihren Kindern und älteren Verwandten zurück, während Männer in die Städte oder ins Ausland müssen, um Geld zu verdienen.
Gewalt gegen Frauen…
…kann nur durch Männer verhindert werden. Obwohl häusliche Gewalt größtenteils durch Frauen*hilfsorganisationen thematisiert wird, kann nur der Fokus auf Männer* und ihre Einstellung zur Lösung ihrer eigenen Probleme Abhilfe schaffen. Neuseeland, mit einem gewaltigen Ausmaß an häuslicher Gewalt setzt jetzt vermehrt auf Ansprache und Angebote für Männer*. Als die App „InnerBoy“ eingeführt wurde, registrierten sich 36.000 Männer innerhalb einer Stunde. Im Juli 2023 wurde die Instagram-Seite 450.000 mal besucht. Am 12.09.2023 findet die Veranstaltung: Quo vadis Männlichkeit – toxisch, nachhaltig oder gar nicht mehr? vom Bundesforum Männer statt. Hier geht es zur Online Beratung aus Bremen.
Bremen News
Welche Sprache wird gebraucht? Das „bremer forum frauengesundheit“ hat im Rahmen eines Fachtags Bedarfe von Frauen* und Mädchen* in Bezug auf eine geschlechtersensible Sprachmittlung im Bereich Gesundheit ermittelt und nun konkrete Handlungsempfehlungen formuliert. Der Handlungsleitfaden steht hier zum Download (pdf, 561.7 KB) bereit.
In Bremen sollen sofort verfügbare Übersetzungen online oder telefonisch für den gesamten öffentlichen Dienst, Beratungsstellen sowie das Gesundheits-, Bildungs- und Hilfesystem eingeführt werden. Besonders in komplexen Situationen wie der Gesundheitsversorgung oder bei Gewalterfahrungen brauchen Migrantinnen ein präzises geschlechtsspezifisches Übersetzungsangebot.
Bremerhaven besser als Bremen – jedenfalls bei der Kinderbetreuung. Während in Bremerhaven für alle Kinder ein Kitaplatz bereitsteht, fehlen in Bremen Kita- oder Krippenplätze für 1.300 Kinder.
CSD in Bremen. Der Senat unterstützte den Christopher-Street-Day in Bremen am 26.8.2023. Mehrere Ressorts trugen die Regenbogen-Flagge und mehrere Senator*innen nahmen an dem Umzug des CSD teil. Bereits am Freitag hatte Bürgermeister Andreas Bovenschulte am Wesertower Bremens größte Regenbogen-Flagge elektronisch „gehisst“: Eine über sechs Etagen reichende bunte Beleuchtung. Bis zu 20.000 Menschen waren bei der CSD-Parade dabei.
Glenys & Irene
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