Der Winter ist zurückgekehrt – aber wir sprechen nicht vom Wetter, sondern haben wieder feministische Nachrichten für euch
Will Smith und die Ehre seiner Frau
Ihr habt es sicherlich schon überall gelesen, es war der Aufreger der Woche: Will Smith rastet bei der Oscar-Verleihung aus, weil der Moderator einen geschmacklosen „Witz“ über die kurzgeschorenen Haare seiner Ehefrau Jada Pinkett Smith gemacht hat. Die Betroffene selbst rollt genervt die Augen – eine verständliche und angemessene Reaktion. Ihr Mann aber stürmt auf die Bühne und ohrfeigt den Moderator. Interessant ist, wie das Vorkommnis in den Medien aufgenommen wird. In den meisten Kommentaren geht es darum, dass Gewalt kein Mittel der Auseinandersetzung sei. Was natürlich richtig ist. Kaum jemand aber analysiert das patriarchale, paternalistische Verhalten, das sich in dieser Aktion ausdrückt. Will Smith meint, die „Ehre seiner Frau“ verteidigen zu müssen: ein Männerbild von vorgestern, eine „Rückkehr zu feudalistischen Männlichkeitsritualen“.
The Masked Face?
An diesem Wochenende ist an den meisten Orten die Maskenpflicht entfallen. Vielleicht wollt ihr sie trotzdem weiter tragen, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen. Mit Maske wirken Gesichter nämlich attraktiver. Das hat eine Studie ergeben, von der The Guardian berichtet. Kommt also nach der TV-Show The Masked Singer nun der Schönheitswettbewerb The Masked Face?
Elternratgeber Geflüchtete
Die Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) hat einen Ratgeber „Wie helfe ich meinem traumatisierten Kind?“ auf ihrer Website bereitgestellt. Er ist unter folgender Internetadresse in verschiedenen Sprachen abrufbar: www.elternratgeber-fluechtlinge.de. Kinder, die in ihrer Heimat Krieg und Gewalt oder auf der Flucht schreckliche Ohnmacht und Ausgeliefertsein erlebt haben, leiden oft noch lange unter diesen Erlebnissen und können sich deshalb häufig anders verhalten, als die Eltern sie kennen. Die BPtK informiert in dem Ratgeber darüber, wie sich traumatisierte Kinder und Jugendliche je nach Alter verhalten können. Der Ratgeber zeigt an vielen konkreten Situationen, wie Eltern darauf angemessen reagieren können. Er möchte den Eltern helfen, ihre Kinder besser zu verstehen.
Feministische Außenpolitik
Seit wir mit Annalena Baerbock eine Außenministerin haben, ist der Begriff der Feministischen Außenpolitik in der breiteren öffentlichen Diskussion. So manche meinen, sich darüber lustig machen zu müssen, so auch Friedrich Merz (CDU) in der Bundestagsdebatte am 23. März, worauf die Ministerin eine angemessene Antwort fand. Warum Feministische Außenpolitik wichtiger ist denn je erklärt Simone Schmollack in der taz.
Sechs Ministerien wollen zusammenarbeiten
… um endlich eine funktionsfähige Kindergrundsicherung zustande zu bringen. Eine „Neuausrichtung der Familienförderung“ wird das Projekt genannt, das sich am 29. März im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) in Form einer „Interministeriellen Arbeitsgruppe Kindergrundsicherung“ (IMA) konstituierte.
Die feministische Presserunde #2
Mithu Sanyal, Teresa Bücker, Hadija Haruna-Oelker und Ulrike Herrmann werfen einmal im Monat einen feministischen Blick auf zwei bis drei aktuelle Themen, ob Klimakrise, Wohnungsnot oder Gesundheitsreform. Diesmal: die Ukraine und die Ökonomie des Krieges.
Podcast „We care!“
Feministische Gespräche zu emotionaler und Care-Arbeit mit Folgen wie, zum Beispiel: „We care about Sex“; „We care about Wut“; „We care about Revolution“. Wer tröstet? Wer sorgt sich? Wer übernimmt Verantwortung dafür, dass unsere Beziehungen funktionieren? Nicht erst seit der Coronakrise zeigt sich: Es sind vor allem Frauen und Queers, die diese emotionale Arbeit leisten. Dieser taz Podcast soll sich insbesondere diesem Teil von Care-Arbeit widmen, der oftmals unsichtbar bleibt.
Trans Schauspieler*innen
Können trans Schauspieler*innen cis-Rollen übernehmen? Na klar, können sie. Aber ob sie auch dafür gecastet werden ist eine andere Sache. Über ihre Erfahrungen berichtet Adél Onodi im Interview.
Bremen News
Der renommierte Bremer Förderpreis für Bildende Kunst
geht dieses Jahr an die taiwanesische Nachwuchskünstlerin I-Chieh Tsai für ihre Videoinstallation „Iris“, die sich mit Inszenierungen und Zeichensystemen käuflicher Sexualität befasst. I-Chieh Tsai verwendet in ihrer Arbeit Zitate aus tatsächlichen Gesprächen mit Telefon-Sexkunden.
Stadtbibliothek für Geflüchtete kostenlos
Gerade in Bremen angekommene Menschen können sich in den Bibliotheken kostenlos und unbürokratisch die BIBCARD ausstellen lassen und damit viele Angebote nutzen, um sich in der neuen Lebenssituation zurechtzufinden. Genutzt werden können damit alle Angebote wie zum Beispiel die PC-Arbeitsplätze, digitale Deutsch-Sprachkurse oder unsere wachsende Zahl an ukrainischsprachigen Büchern, eBooks und ePapers. Ein Ausweis oder idealerweise Pass sowie das ausgefüllte Anmeldeformular, das in mehreren Sprachen zur Verfügung steht, reichen für die Anmeldung aus.
OUT LOUD: ist die Bremer Lesebühne im Lagerhaus
Hier werden Autor*innen laut, die sich in ihren Büchern wichtigen, aktuellen und oft unbequemen Themen widmen. Das Publikum ist aktiver Teil der Veranstaltung und kann live – übers Smartphone – mitdiskutieren, Fragen einbringen und Feedback geben. Jetzt sind die Veranstaltungen von OUT LOUD aufgezeichnet und sind online als Podcast abrufbar.
OPEN CALL: Neue Leitung der Schwankhalle sucht Kurz-Performances für Festivals in Riga und Bremen
Die neue Leitung der Schwankhalle lädt in Kooperation mit dem Homo Novus Festival Riga und dem Goethe Institut Riga Künstler*innen aus Bremen ein, Kurzperformances zu erarbeiten, die im Herbst 2022 in Riga und Bremen präsentiert werden. Gesucht werden Konzepte für ›Blind Dates‹: Thematisch freie 1:1 Performances für jeweils eine Performer*in und Zuschauer*in, die eine Länge von 15 Minuten haben. Insgesamt werden 15 Künstler*innen ausgewählt. Davon reisen 8 mit ihren Kurzperformances zum internationalen Homo Novus Festival in Riga (2.-4. September 2022). Die Schwankhalle freut sich auf Bewerbungen von professionellen Künstler*innen aus den Bereichen Performance, Tanz und Theater mit Hauptwohnsitz in Bremen.
Die Bewerbungsfrist endet am 30. April 2022. Alle Details zur Ausschreibung findet ihr hier. (Englisch: hier.)
Lesen, Lesen, Lesen
Das Autonome Feministische Referat der Uni Bremen (FemRef) möchte wieder im Sommersemester 2022 einen Lesekreis anbieten und sucht motivierte Personen, die Lust haben sich bei der Organisation des Lesekreises einzubringen. Ihr musst nicht Teil des FemRefs sein (könnt es aber natürlich gerne werden). Die Organisation beinhaltet Auswahl des Themas, des Buchs/der Texte, Aufteilung der Texte auf die Lesekreissitzungen, Bewerbung des Lesekreises, Moderation der Sitzungen und kleinere Aufgaben drumherum.
Das FemRef ist natürlich inhaltlich und finanziell unterstützend dabei – und hat eine eigene Bibliothek!
Meldet euch unter femrefbremen@riseup.net.
Glenys, Irene
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