Ist euch auch so sommerlich heiß gewesen letzte Woche? Wir haben ein paar heiße News für euch gesammelt – allerdings läuft es uns bei manchen Nachrichten eiskalt den Rücken hinunter…
Das Selbstbestimmungsgesetz kommt
Dadurch soll es erstmals eine einheitliche Regelung für trans-, intergeschlechtliche und nicht-binäre Menschen zur Änderung des Geschlechtseintrages und der Vornamen geben. Durch eine Erklärung vor dem Standesamt soll eine Änderung des Geschlechtseintrages und der Vornamen möglich sein. Die Vorlage eines ärztlichen Attests oder die Einholung von Gutachten in einem Gerichtsverfahren sollen nach dem Selbstbestimmungsgesetz nicht länger erforderlich sein. Das Selbstbestimmungsgesetz bezieht sich ausschließlich auf die Änderung des Geschlechtseintrags und der Vornamen. Wenn eine Person neben der Personenstandsänderung auch körperliche geschlechtsangleichende Maßnahmen anstrebt, wird dies wie bisher auf Grundlage fachmedizinischer Regelungen entschieden. Hier der Text: Selbstbestimmungsgesetz-eckpunkte-data und das Infopapier: selbstbestimmungsgesetz-infopapier-data. Und hier das Interview mit einer Jugendpsychiaterin und Genderforscherin dazu.
Feministische Mobilitätswende gefordert
Die Initiative „Die Leiseste Lobby der Welt“ wurde initiiert vom Verein Changing Cities e.V. und fordert eine zügige feministische Verkehrswende:
„Wir müssen uns vom toxischen motorisierten Individualverkehr, dem traditionellen männlichen Familien-Versorger-Modell, verabschieden: Unser Ziel ist ein neuer, friedlicher und inklusiverer Umgang miteinander im öffentlichen Raum zum Vorteil aller.“ Nach einer Auftaktveranstaltung am 27. August in Stuttgart fährt die Leiseste Lobby der Welt zwei Wochen quer durch Deutschland, um ihre Forderungen kundzutun. Wer mitfahren will kann sich hier anmelden: changing-cities.org/tourdeverkehrswende2022-anmelden/
G7-Staaten einigen sich auf jährliches Gleichstellungs-Monitoring
Bildung, Beschäftigung, Gehalt: Die G7-Staaten und die Europäische Union messen künftig jährlich ihre Gleichstellungsfortschritte. Das „G7 Dashboard on Gender Gaps“ soll Transparenz schaffen und die Gleichstellung voranbringen. Näheres hier.
Die Erste: Aminata Touré
Die neue schwarz-grüne Landesregierung aus CDU und Grünen in Schleswig-Holstein wurde vereidigt. Aber nicht der CDU, sondern den Grünen haben wir eine Premiere in Deutschland zu verdanken: Mit Aminata Touré wurde die erste Schwarze Deutsche zur Ministerin ernannt. Sie leitet das Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung.
Argumentationshilfen gegen Antifeminismus
Die Amadeu-Antonio-Stiftung hat ein Online-Tool mit Argumentationshilfen gegen antifeministische Angriffe ins Netz gestellt. Hier findet ihr Antworten auf die zehn häufigsten antifeministischen Behauptungen.
LSBTIQ
Der Druck gegen Veranstaltungen der Queer Community nimmt in verschiedenen Ländern zu. In der Türkei wurde die Pride Parade verboten und es kam zu Festnahmen. Auch im Libanon, wo gleichgeschlechtliche Beziehungen gesetzlich verboten sind, wird der Hass auf die Queer-Community geschürt.
Das Urteil und die Folgen
Die Rücknahme des Rechts auf Schwangerschaftsabbruch durch das Urteil des Obersten Gerichts der USA lehrt uns: Frauenrechte und Rechte von Minderheiten sind im Patriarchat niemals sicher. Wie es dazu kommen konnte lest ihr hier. Die ersten Bundesstaaten haben bereits Gesetze erlassen, die Abbrüche erschweren oder fast unmöglich machen. Und die Repression geht weiter: Facebook und Instagram haben begonnen, Angebote für Abtreibungspillen auf ihren Seiten zu löschen. Befürchtet wird auch, dass Technologie-Konzerne von Strafverfolgungsbehörden gezwungen werden könnten, Nutzer*innen-Daten im Zusammenhang mit Suchanfragen zum Thema Abtreibung herauszugeben. Und der konservative Richter Clarence Thomas hat schon angedeutet, dass auch weitere frühere Urteile des Obersten Gerichts „falsch“ sein könnten und überprüft werden sollten: der Gebrauch von Verhütungsmitteln, homosexuelle Beziehungen und die gleichgeschlechtliche Ehe.
Am gleichen Abend…
…als Roe v. Wade und der §219a gekippt wurden war Ärztin Kristina Hänel bei taz Talk zu Gast und konnte sowohl über die aktuelle Lage als auch über ihr Buch „Das Politische ist persönlich. Tagebuch einer Abtreibungsärztin“ mit Simone Schmollack diskutieren. Hier ist die Aufzeichnung.
Digital Media Women treffen sich in Bremen zu #DMWday
„Austausch, Wissen teilen, Netzwerken, Empowerment, Inspiration und endlich wieder vor Ort“ heißt es und diesmal ist der Ort das Universum in Bremen. Das Event am 8. Juli 2022 dreht sich um die Themen: Digitalisierung, Medien und die Rolle der Frau. Es werden in insgesamt 12 kurzen Vorträgen Impulse gegeben und gemeinsames Knowhow aufgebaut. „Wo stehen wir in Deutschland mit dem Thema Digitalisierung? Wie können Frauen an der Entwicklung stärker teilhaben u. a. auch in Führungspositionen wegweisend mitgestalten?“ Information, Programm & Anmeldung gibt es hier.
GFMK trifft sich in Hamburg
Bremen brachte auf der Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenminister*innen der Länder zwei Anträge ein, die beide von den anderen Ländern angenommen wurden: Einmal ging es um die nachhaltige Bekämpfung von Gewalt und Belästigung (auch geschlechtsspezifisch) in der Arbeitswelt und zum anderen, die Umsetzung der Istanbul-Konvention als prioritäres Vorhaben der Gleichstellungspolitik zu benennen. Dabei hat Bremens Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm in diesem Jahr Frauensenatorin Claudia Bernhard vertreten. Schon im März 2022 hat Bremen den Landesaktionsplan „Istanbul-Konvention umsetzen. Frauen und Kinder vor Gewalt schützen“ verabschiedet, mit dem 75 Maßnahmen in den nächsten vier Jahren umgesetzt werden.
Pflegende Angehörige: Einsatz von Frauen* stark gestiegen
Dabei wird deutlich, dass Frauen* nicht nur häufiger als Männer unterstützen und pflegen, sondern auch mit größerem Zeitaufwand. Neu veröffentlichte Daten des Deutschen Alterssurvey (DEAS) zeigen, dass die Pandemie – besonders bei Frauen* – zu erheblichen Auswirkungen und Lebensumstellungen geführt hat. Eine kurze Zusammenfassung der Daten gibt es hier.
Zugewanderte Mütter werden weiter ausgebildet
Das Bundesfamilienministerium setzt das Programm „Stark im Beruf“ bis zum Ende des Jahres 2022 fort. Damit können die bundesweit über 80 Kontaktstellen weiterhin Migrantinnen mit Familienverantwortung in Jobs und Ausbildung vermitteln. Aktuell profitieren davon insbesondere geflüchtete Mütter aus der Ukraine.
Bremen News
Zum Abschluss des Pride-Monats – der Bremen-Podcast [wp-svg-icons icon=“headphones“ wrap=“span“] [wp-svg-icons icon=“heart“ wrap=“span“]
https://twitter.com/frauenseiten/status/1542463177434202115?s=20&t=1ZugL8TWh8Ly71kq1qUMrw
CSD Bremerhaven am 9.7.22 / 12:00 ab Hauptbahnhof
Zum ersten Mal gibt es ein Christopher Street Day in Bremerhaven! Was sollen wir sagen – der Pride-Monat hört doch nicht auf [wp-svg-icons icon=“happy“ wrap=“span“]
Wie soll die Bremer City von morgen aussehen? Umfrage zur Innenstadtentwicklung
Die deutschen Innenstädte sind im Wandel, das gilt auch für die Bremer Innenstadt. Um genauer zu bestimmen, wie die Bremer City von morgen aussehen soll, fragt die CityInitiative Bremen Werbung e.V. mit Unterstützung der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa Meinungen, Wünsche und Ideen der Nutzerinnen und Nutzer – also der Bürgerinnen und Bürger, Besucherinnen und Besucher sowie Kundinnen und Kunden – ab. Die Befragung ist abrufbar unter www.bremen-city.de/gestalten und läuft vom 24. Juni bis 22. Juli 2022.
Gesellschaftliche Debatte zu nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) und seinen Folgen notwendig
Anlässlich der Veranstaltung „Hauptsache das Kind ist gesund?“ in der Bremischen Bürgerschaft am 29.6.2022 weisen der Landesbehindertenbeauftragte Arne Frankenstein, die Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm und Dr. Marina Mohr von der CARA – Beratungsstelle zu Schwangerschaft und Pränataldiagnostik auf die problematischen Auswirkungen des nicht-invasiven Pränataltests (NIP-Test) als Kassenleistung hin und fordern eine gesellschaftliche Debatte zu seinen Folgen. Näheres hier.
Glenys, Irene
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