Während Alltags-Menschen sich mit paritätischer Gleichstellung in der Politik beschäftigen hat es der Papst gestern geschafft, erstmals eine Frau zur Untersekretärin der Bischofssynode zu ernennen (mit Wahlrecht). Nein, es ist keine Parité, eher ein Baby-Schritt. Aber in die richtige Richtung.185 Schauspieler*innen haben sich in einer gemeinsamen Aktion als LSBTQI geoutet, und ProQuote Medien jagt deutsche Leitmedien eine Kletterwand hoch. Wir wünschen Euch viel Vergnügen und ein paar Überraschungen.
Bundesverfassungsgericht findet Parität im Bundestag nicht zwingend
Nachdem nach der letzten Bundestagswahl der Anteil weiblicher Abgeordneter auf 30,7 Prozent gesunken war, reichten zehn Frauen des „Aktionsbündnisses Parité“ Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht ein. Die Parteien sollten bei der Aufstellung ihrer Wahllisten verpflichtet werden, Frauen und Männer gleichermaßen zu berücksichtigen. Das Bundesverfassungsgericht lehnte die Beschwerde nun ab. Die Urteilsbegründung könnt ihr hier lesen, eine allgemeine Einschätzung hier. Für Bremen sieht die Landesfrauenbeauftragte, Bettina Wilhelm, jedoch durchaus Chancen für ein Paritätsgesetz. Denn laut dem Karlsruher Urteil ist der Staat zwar nicht verpflichtet, für Parität zu sorgen. Die Entscheidung wurde aber nur formal begründet, weil die Klägerinnen ihre Beschwerde nicht ausreichend begründet hätten.
#actout
In der Süddeutschen Zeitung outeten sich 185 Schauspieler*innen in einer gemeinsamen Aktion als LSBTQI. Sie fordern mehr Anerkennung und Vielfalt.
Heißer Tipp für Fußball-begeisterte Frauen in Saudi-Arabien
Eine Eheberaterin empfiehlt Frauen, den von ihren Männern bevorzugten Fußballverein zu unterstützen, um häusliche Spannungen zu vermeiden. Eheleute müssten flexibel sein, um Probleme zu lösen. Und bei Frauen bedeute Flexibiltät eben die Pflicht zur Unterstützung des Lieblingsclubs des Mannes!!
Erste Leitlinie für Vaginale Geburten vorgelegt
Die Elterninitiative Mother Hood feiert die erste medizinische Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Hebammenwissenschaften und der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe als „bahnbrechend“. Sie enthält eine Reihe von Empfehlungen für eine „frauenzentrierte“ und „selbstbestimmte“ Geburt. Hier geht’s zum Download.
6. Februar: Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung (FGM)
Es wird befürchtet, dass in der Corona-Pandemie der Kampf gegen FGM zurückgeworfen wird. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Zahlen wieder steigen. Bundesfrauenministerin Franziska Giffey stellte anlässlich des Tages einen Schutzbrief vor, der Mädchen vor Genitalverstümmelung schützen soll.
Bewerben für QLab Think Tank bis 28. Februar
Du bist Studentin und hast Lust, gemeinsam mit einem neugierigen und kreativen Team Ideen für Mobilitätslösungen in der Zukunft zu schaffen? Dann komm‘ ins QLab! Ein spannendes Thema, ein interessantes Netzwerk und eine angemessene Vergütung erwarten Dich! Die Kolleginnen von Digital Media Women Bremen/Oldenburg haben uns diesen Aufruf empfohlen. Immerhin: 145.500 Euro aus den Bremen-Fonds stehen jetzt für die Stärkung von nachhaltiger Mobilität bereit.
Leitmedienzählung: ProQuote Medien eröffnet die „Kletterwand“
ProQuote Medien lässt deutsche Leitmedien um die Wette klettern. Ab sofort erscheinen die halbjährlichen Zählungen der Frauenmachtanteile auf www.pro-quote.de in einem neuen Layout: auf der „ProQuote-Kletterwand“. Die „taz“ steht mit 56,4 Prozent an der Spitze, während „Focus“ Schlusslicht bleibt. Was uns nicht wirklich überrascht. Pro Quote ermutigt alle Medien weiterhin zum sportlichen Ehrgeiz.
Frauengesundheit und Corona: der neueste Stand
Das Netzwerk Frauen, Mädchen und Gesundheit Niedersachsen weist uns auf eine „topaktuelle Publikation“ hin, die das Wiener Programm für Frauengesundheit der Stadt Wien publiziert hat, den Sammelband „Frauengesundheit und Corona“. Niedersachsen? Wien? Wir gehen davon aus, dass es sich um ein recht universell gültiges Werk handeln muss. Hier seht ihr einen kurzen Überblick über die angesprochenen Themenbereiche. Der Sammelband des Wiener Programms für Frauengesundheit steht zum Download zur Verfügung.
Kluger Mann setzt auf Frauen
In einem Bruch mit der Tradition hat Papst Francis zum ersten Mal eine Frau zur Position einer Untersekretärin für die katholische Bischofssynode ernannt. Schwester Nathalie Becquart dient der Synode seit 2019 als Beraterin zu Fragen der kirchlichen Doktrin; nun wird sie auch wahlberechtigt. Der Papst wünsche sich mehr Frauen im Prozess der kirchlichen Urteils- und Entscheidungsfindung, hieß es. Mehr dazu hier und hier.
Bremen News
Karin-Hollweg-Preis 2020 geht an Kate Andrews
Kate Andrews schloss 2019 ihr Studium an der Hochschule für Künste Bremen mit dem Diplom ab und war dann Meisterschülerin bei Stephan Baumkötter. Ihre prämierte Installation To be Decided ist Teil der Ausstellung Shunted Sculptures Fleeting Words. Meisterschüler*innen der HfK Bremen in der Weserburg-Museum für moderne Kunst in Kooperation mit der Hochschule für Künste Bremen bis 7.3.2021.
Aufteilung des Bremen-Fonds jetzt bekannt
Viel Geld fließt in Wissenschaft und Klimaschutz, sowie Ausbau der Gesundheits- und Careberufe. Dem Aktionsprogramm „Soziale Kohäsion (Bildung, Beschäftigung, Care)“ stehen insgesamt 25,8 Millionen Euro zur Verfügung. Qualifizierungsmaßnahmen für von der Krise besonders betroffene Beschäftigte helfen, neue berufliche Perspektiven zu erschließen. Dabei liegt der Fokus auf Frauen, die überproportional in besonders betroffenen Branchen (z.B. Gastronomie, Einzelhandel) arbeiten.
Rassismusvorwurf gegen Bremer Standesamt
Am 4. Februar demonstrierte das Bündnis „Together we are Bremen“ zum wiederholten Mal: Das Standesamt akzeptiere bei Schwarzen Migrantinnen die Vaterschaftsanerkennung deutscher Männer nicht ohne weiteres, so dass die Ausstellung von Geburtsurkunden für ihre Babys um Monate verzögert wird. Die wiederum sind aber nötig, damit die Kinder die deutsche Staatsangehörigkeit erhalten.
Glenys, Irene
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