Am 2. Dezember 1923 wurde unsere Frau der Woche als Tochter von griechischen Migrant*innen in New York geboren. Ihr Name ist Maria Kalogeropoulou, berühmt wurde sie als Maria Callas. Sie wurde eine der größten Opernsängerinnen des 20. Jahrhunderts. Durch das reiche akustische Material, das sie nach ihrem Tod hinterlassen hat, kann man verstehen, warum sie eine der bedeutendsten Sopranistinnen ihrer Epoche war und ein Mythos um ihren Namen erschaffen wurde.
Die ersten Jahre
Im Jahr 1937, als Maria 14 Jahre alt war, trennten sich ihre Eltern und Maria zog mit ihrer Mutter und Schwester zurück nach Griechenland. Dort ist ihr Onkel auf ihr Gesangstalent aufmerksam geworden und brachte sie in Kontakt mit Maria Trivella, einer Lehrerin der Nationalen Music Schule in Athen. Von Berichten ihrer Mitschülerinnen wissen wir, dass die Studienzeit aufgrund ihrer finanziellen Situation sehr schwer für Maria war. Zudem entsprach ihr Gewicht nicht dem gesellschaftlichen Ideal, was Probleme bei der Besetzung bestimmter Rollen mit sich brachte. Bei ihrem ersten Auftritt vor Publikum, im Jahr 1938, feierten die Kritiker*innen der Zeitungen die junge Sängerin überschwänglich.
Im Jahr 1940 wurde Elvira de Hidalgo ihre neue Lehrerin und nimmt sie mit in den Odeon in Athen. Durch Hildago lernt Maria alles über lyrische Musik. Ihre Lehrerin beschreibt Maria Callas wie folgt: “Sie hat mich mit ihren großen ausdruckstarken Augen angeschaut. Als Studentin war sie intelligent, gehorsam und fleißig, etwas Wunderbares. Sie hat viel Musikalität. Sie ist immer als erste gekommen und als letzte gegangen. Später, auf der Bühne war sie herausragend, bezauberte mit wunderschönen Gesten. Bei ihren ersten Auftritten war sie nicht nervös, und interessanterweise war ich auch nicht aufgeregt, wenn sie singen sollte. Ein solches Gefühl konnten mir die anderen Studenten nicht geben“.
Kurz vor dem zweiten Weltkrieg wurde Maria an der National Opera in Athen engagiert. Für viele waren die kommenden Zeiten sehr schwer, aber Marias Ruf wuchs beständig. Im August 1942 sang sie die Rolle der Flora in „Tosca“ von Puccini. Bis zum Ende des Krieges wurde sie für viele Inszenierungen gebucht. Auf Grund von Rivalitäten und Problemen mit Kolleg*innen traf sie 1945 die Entscheidung zurück in die USA zu gehen.
„La Divina“
In den ersten zwei Jahren in den USA hielt sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser, weil sie nicht in der Metropolitan Opera angenommen wurde. Im Jahr 1947 verhalf ihr der Kollege Nicola Rossi Lemeni zu ihrem ersten Auftritt in der Oper „La Giokonda“ in der italienischen Stadt Verona. Das italienische Publikum wurde von der Callas verzaubert. Darauf folgten unterschiedliche Auftritte in zahlreichen italienischen Städten.
Wie der berühmte Orchesterleiter Arturo Toscanini gesagt hat „um erfolgreich zu sein muss man in der Mailänder Scala gesungen haben“. Dieser Moment kommt für Maria Callas im Jahr 1950 mit der Anfrage, Renata Tebaldi zu vertreten. Maria Callas hat die Scala erobert. Ein Triumph folgt dem anderen. Viele ihrer gesanglichen Interpretationen bekommen historische Bedeutung und haben noch heute Einfluss auf die Musikwelt.
Maria Callas in the role of the Lady of the Camellias at Covent Garden in 1958. Photos by Burt Glinn. pic.twitter.com/j1wComYr9P
— Tanja (@T__twitt) April 23, 2018
Das frühe Ende
Es gibt viele Gerüchte um das frühe Ableben der Maria Callas. Ein erstes Anzeichen war ein Ohnmachtsanfall bei einem Auftritt in Paris, im Alter von 42 Jahren. Es gab öffentliche Gerüchte über den Zustand ihre Stimme. Maria Callas führte das auf die Häufigkeit ihre Auftritte zurück und begründete so ihre Ermüdung. „Ich habe niemals meine Stimme verloren“ sagte sie und reduzierte die Anzahl ihrer Auftritte. Trotzdem starb sie am 1977 in Paris an einem Herzinfarkt. Sie wurde nur 53 Jahre alt.
Maria Callas: Das Phänomen
Maria Callas ist in der Geschichte des musikalischen Theaters ein Phänomen geblieben. Obwohl sie relativ jung gestorben ist, war sie in der Lage, durch ihr Wesen und ihren Gesang einen Mythos zu erschaffen. Sie besaß eine natürliche und zugleich dramatische Gesangsstimme. Der berühmte Regisseur Franco Zeffirelli sagte einmal: „Die Callas ist eine geniale Kombination von seltener phonetischer Flexibilität. Sie besitzt eine innere, unmittelbare Musikalität, die sie in ein theatralisches Charisma verwandeln kann“. Man kann sagen, dass ihre schauspielerische Qualität der gesanglichen in nichts nachstand. Jede von ihr gesungene Note trug ihren unverwechselbaren Stempel und vermittelte dem Publikum ihre eigene Interpretation der von ihr angenommene Rolle.
Vasiliki
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