Insomnie klingt für mich verträumt und schön. Doch der Klang hat dabei so gar nichts mit der Bedeutung des Wortes zu tun. Insomnie steht für eine Form von Schlafstörungen und die haben leider meist überhaupt nichts Schönes oder Verträumtes an sich. Bei der Insomnie kommen zu dem Problem mit dem Ein- und Durchschlafen auch noch eine schlechte Schlafqualität und eine Müdigkeit tagsüber dazu. Sozusagen das Rundum-Sorgenvoll-Paket.
Wer schläft wie?
In einer Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland finden sich ein paar Statistiken darüber, wen es am härtesten trifft. Demnach sind Frauen deutlich häufiger von Schlafstörungen betroffen, als Männer. Wenn frau dann auch noch im Nordwesten in einer ländlichen Gegend lebt, scheint sie besonders gefährdet zu sein. Was das mit der Wohngegend zu tun hat – keine Ahnung! Denn die Gründe hierfür können ganz divers sein. Traumata, ein dauerhafter Stresspegel – alles Mögliche kann eine Insomnie verursachen. Insgesamt leiden mehr als 30 Prozent der Bevölkerung an Schlafproblemen. Das ist eine erschreckend hohe Zahl, besonders wenn man die gesundheitlichen Folgen von Schlafstörungen bedenkt. Diese sind insofern wichtig, als dass sie klar machen sollten, dass Schlafstörungen nicht klein zu reden sind. Sich durch die Angst vor den Folgen aber in noch größere Panik zu versetzen, ist auch nicht sinnvoll.
Und jetzt?
Bei leichten Schlafstörungen mögen dem*der ein oder anderen*m noch Baldriantropfen und Podcasts oder Hörspiele beim Einschlafen helfen. Bei schwerwiegenden Schlafstörungen, wie es die Insomnie ist, muss allerdings weiter gedacht werden. Ein Ansatz bietet zum Beispiel eine Psychotherapie. Damit kann der Grund für den zwanghaften Umgang mit Schlaf gesucht werden. Wichtig ist, nicht aufzugeben. Schlaflose Nächte können eine*n schnell in tiefe Verzweiflung stürzen: in das Gefühl, die Kontrolle über sein Leben verloren zu haben, sich selbst ausgeliefert zu sein. Aber sich diesem Gefühl zu unterwerfen kann ja auch nicht die Lösung sein. Vielleicht sollten wir Schlaflosen uns einfach zu einer not-sleepover-Party zusammentun. Ich bring die Baldriantropfen mit, wer kümmert sich um die Musik?
Du leidest an Schlafstörungen und weißt nicht mehr weiter?
- Die Telefonseelsorge bietet überregional akute Hilfe, per Mail, Chat oder Telefon.
- Leider nur für Studierende der Universität oder Hochschule Bremen sowie Bremerhaven: Die kostenfreie, anonyme Beratungsstelle des Studierendenwerks Bremen.
- Wenn du schon ungefähr weißt, was die psychische Ursache deiner Schlafstörungen ist, kannst du über diese Seite eine geeignete Selbsthilfegruppe finden.
- Die Caritas bietet eine konfessionsunabhängige und kostenfreie Beratung.
- Katholisch geleitet bietet die Beratungsstelle „Offene Tür“ eine mögliche Anlaufstelle.
Gib nicht auf!
Luise Kilian
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