Wir waren zum Pressegespräch der Schwankhalle eingeladen und haben für euch die drei feministischen Highlights der kommenden Saison zusammengetragen. Und es lohnt sich!
Die Schwankhalle startet die Saison unter dem Themenschwerpunkt „(K)eine Frage der Perspektive“, um sich klar gegen Rassismus und Diskriminierung zu positionieren. Sie gehört zu jenen linken Räumen, die sich kritisch mit Privilegien des globalen Nordens auseinandersetzt. Dabei bespricht sie Themen direkt, die marginalisierte Menschen betreffen und diese in Form von Kunst sichtbar machen und folglich in den Diskurs zu bringen.
Magda Korsinsky „Stricken“ FR 30.08.- SA 07.09
Mit der Installation möchte Choreographin, Künstlerin und Dozentin Magda Korsinsky, die selbst tschechisch-eritreischer Herkunft ist, diesen Frauen eine Stimme geben. Was denken afrodeutsche Frauen über die Vergangenheit ihrer Großeltern? Die Installation „Stricken“ präsentiert Interviews mit afrodeutschen Frauen, deren weiße Großmütter in der Zeit des Nationalsozialismus gelebt haben. Welche Werte werden weitergegeben? Was wird übernommen, kritisiert, hinterfragt, verändert oder abgelehnt? Dabei liegt der Fokus auf dem „typisch“ weiblichen Alltag. Über welche Gesten und alltäglichen Aktionen werden Ideale vermittelt. Wie wird Wissen weitergegeben und Haltungen gelehrt?
Es lohnt sich daher also diese spannende und vor allem wichtige Vorstellung zu besuchen!
Gianni Mae DO 12.09. / 21 Uhr
Unter dem Statement „(K)eine Frage der Perspektive“ findet auch ein Konzert am 12.09.2019 statt. Die auf Curaҫao aufgewachsene Gianni Mae kommt in die Schwankhalle. Sie gilt als Shooting Star der Berliner Trap-Szene und überzeugt mit rotzfrecher Attitüde und female Empowerment. Unbeirrt und ganz selbstverständlich mischt sie in der männerdominierten Szene mit. Ihre Musik vereint Einflüsse ihrer karibischen Heimat sowie die klassischen Trapklänge und Ästhetik unserer Gegenwart, dazu noch ein wenig Funk. Wir sind begeistert und freuen uns auf ihr Konzert und natürlich auch, wenn ihr vorbeischaut!
Henrike Iglesias „Fressen“ März 2020
„Männer“ essen Steaks. Sie trinken herbe Biere. Sie rülpsen. „Männer“ benutzen keine Servierten. Sie haben Kohldampf. Sie haben einen höheren Energieverbrauch. „Frauen“ nicht. „Frauen“ essen einen bunten Salat und zum Frühstück Müsli. Sie möchten nur ein kleines Stück vom Kuchen. Sie machen Low-Carb. Kurz gesagt: Lots of Sexism in my Schnitzel. Das queerfeministische Theaterkollektiv Henrike Iglesias sagt: Bullshit! Wir haben Hunger und wir fressen! In ihrer Kochshow tischen die Performerinnen dem Publikum die gesellschaftliche Obsession mit dem Thema Essen auf, und verschlingen dabei, was sich ihnen in den Weg stellt.
Wir denken: wurde mal Zeit! Also, ran an den Tisch, Besteck holen, feministische Brille auf und los!
Zum Schluss können wir sagen, dass wir sehr gespannt auf die kommende Spielsaison blicken. Freut euch also mit uns, wie die Female Acts die Schwankhalle und Bremen ordentlich aufmischen werden!
Sarah A.
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