Heute ist internationaler Tag der trans* Sichtbarkeit! Wir wünschen allen nicht-cis-Personen einen schönen empowernden Tag!
Hier nur ein kurzes Blitzlicht, was der Tag bedeutet, warum er wichtig ist und was noch heute in Sachen trans*-Rechten getan werden muss.
Für wen ist der Tag heute gedacht?
Heute sollen die Erfolge von trans* und gender nonconforming Menschen sichtbar gemacht werden, trans* Menschen allgemein mehr in die Sichtbarkeit gerückt werden und damit gegen die Unterdrückung und Verneinung von trans*-Identitäten vorgegangen werden. Es soll aber auch gezeigt werden, was sich in Bezug auf trans*-Rechte noch ändern muss.
Geschichte des Transgender Day of Visibility
Der Tag wurde 2009 in den USA eingeführt, weil die meisten anderen queeren Feiertage nicht explizit auf trans*-Menschen aufmerksam machen. Seitdem wird er immer am 31. März gefeiert. Er soll ein positiveres Equivalent zum „Transgender Day of Remembrance“ sein, der immer am 20. November auf Gewaltopfer einer Transgender diskriminierenden Gesellschaft ausfmerksam machen will.
Was wurde erreicht / was muss noch getan werden
Das Selbstbestimmungsgesetz wurde von der Bundesregierung beschlossen und hoffentlich bald umgesetzt. Dadurch könnte mensch selber über das eigene Geschlecht bestimmen. Durch das Gesetz soll die Änderung des Geschlechtseintrages durch Selbstauskunft erfolgen können und das Verfahren dazu nicht mehr vor dem Gericht, sondern dem Standesamt stattfinden. Die Kosten geschlechtsangleichender Behandlungen sollen laut des neuen Koalitionsvertrages dann vollständig von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden. Das Gesetz soll von der Bunderegierung noch in dieser Legislaturperiode eingeführt werden. Wann genau die Umsetzung kommt, ist noch nicht wirklich klar. Damit soll auch endlich das diskriminierende Transsexuellengesetz abgeschafft werden.
Trotzdem muss noch viel in unserer Gesellschaft getan werden.
Vom Bundesverband Trans* werden bestimmte Themen aufgeführt, um die sich immer noch gekümmert werden muss und wo wir in der Gesellschaft erst am Anfang stehen diese zu ändern.
- Ablösung des Transsexuellengesetzes (TSG) durch ein Selbstbestimmungsgesetz, das eine Änderung des Namens und Geschlechtseintrags vor dem Standesamt auf Basis der Selbstauskunft ermöglicht und wirksam vor Fremdoutings schützt.
- Entschädigung von Menschenrechtsverletzungen im TSG-Verfahren.
- Reform des Familien- und Abstammungsrechts.
- Sicherung und Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
- Abbau von (Psycho-)Pathologisierung und Stigmatisierung.
- Wahrung der Menschenrechte von queeren Geflüchteten.
- Stärkung von Selbsthilfegruppen, Netzwerken und Vereinen.
- Ausbau des Antidiskriminierungsrechts und Stärkung des Schutzes vor Hasskriminalität.
Manche regen sich vielleicht über das Selbstbestimmungsgesetz und das liebe „gendern“ beziehungsweise einfach darüber auf, die richtigen Pronomen zu benutzen. Aber das sind nur kleine Schritte auf dem Weg zu mehr allgemeiner Selbstbestimmung und gesellschaftlicher Akzeptanz. Aber wenn es um die körperliche Selbstbestimmung geht, scheint es noch ein langer Weg zu sein. Denn die bürokratischen Wege, die trans* Menschen bis zur Geschlechtsangleichung gehen müssen, sind immer noch sehr lang, erniedrigend und voller Barrieren.
Was cis-Allies tun können, ist mindestens die Geschlechtsidentitäten von Menschen nicht immer infrage zu stellen, sondern einfach zu akzeptieren. Was mensch weiteres als Ally tun kann, könnt ihr auf unserer Seite zu Straight-Allies nachlesen. Fall ihr Lust habt euch noch weiter damit zu beschäftigen, verlinke checkt mal dieses längere Video zu trans* Allyship zum diesjährigen Day of Transgender Visibility aus. Und hier eine gute Dokumentation mit Interviews darüber, was es für manche Menschen bedeutet trans* zu sein. Und zum Schluss noch ein Video von dem Youtuber jammidodger zum international day of transgender visibility, wo er unterschiedliche Stimmen von trans* Menschen auf der ganzen Welt zusammen führt.
Allgemein ist es immer zu empfehlen mal seine Bubble zu erweitern und mehr tollen trans*Menschen und trans*Aktivist*innen auf Social Media zu folgen. (shouout z.B. zu Felicia Ewert, die wir schon als FLINTA* der Woche auf dem Blog hatten.)
In Bremen gibt es zum Beispiel die Organisation Trans* Recht e.V., die sich gegen die Diskriminierung und für die Rechte von trans* Menschen einsetzen. Am 1. und 2. April feiert das Kommunale Kino City 46 den Day of Transgender Visibility mit den Pride Filmtage. Matrix, Boy meets Girl, Gendernauts und Genderation stehen auf dem Programm.
Insofern: Ganz viel Solidarität geht raus an alle, die allein schon wegen ihrer Existenz für diese Ziele kämpfen müssen, obwohl wir vielleicht alle lieber chillen und nicht ständig unsere Identität rechtfertigen wollen.
Also : Be here, be loud, be queer and proud
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