Heute jährt sich das brutale Massaker, das die Hamas in Israel anrichtete und das den israelischen Gegenschlag in Gaza zur Folge hatte. Diesem fallen vor allem Frauen und Mädchen weiterhin täglich zum Opfer. Die Hoffnung auf Frieden scheint aussichtslos. Avi Kotsere-Burg hält an der Idee einer Aussöhnung in seiner lesenswerten Utopie fest.
EU: Afghanische Frauen haben grundsätzlich Recht auf Asyl
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden: Afghanischen Frauen steht grundsätzlich ein Recht auf Asyl in der EU zu. Da sie durch das Taliban-Regime systematisch diskriminiert, in grundlegenden Rechten beschnitten und bedroht werden, gelten sie grundsätzlich als Verfolgte und müssen deshalb Schutz in der EU bekommen können.
Kinderreichtum als neuer Lebensstil?
… das propagiert Russlands Präsident Putin. Denn die russische Bevölkerung ist dabei zu schrumpfen, deshalb brauche es eine „demographische Spezialoperation“. „Die ohnehin wenigen 25- bis 30-Jährigen, die Kinder bekommen könnten, sind entweder im Krieg, ausgewandert oder haben schlicht keine Lust aufs Kinderkriegen, weil ihnen die Zukunft als viel zu ungewiss erscheint und die finanzielle Lage als unsicher“, berichtet die taz-Korrespondentin Inna Hartwich aus Moskau und zitiert krasse Aussagen von Interview-Partner*innen: „Wir müssen die jungen Frauen zwingen zu gebären,“ weil „die Mädchen zu viel Freiheit“ hätten und ihre Funktion im „Kinderkriegen, nicht in der Ausbildung“ liege.
Non-Equal-Pay bei Daimler
Eine Abteilungsleiterin, die seit 30 Jahren bei der Daimler-AG (Mercedes Benz) arbeitet, verklagt ihren Arbeitgeber, weil sie fast 20 Prozent weniger verdient als die männliche Vergleichsgruppe. In der ersten Instanz hatte sie bereits Recht bekommen. Nun geht es in die zweite Instanz vor dem Stuttgarter Landesarbeitsgericht. Näheres hier.
Daimler begründet ihre Weigerung das gleiche Gehalt zu zahlen damit: „Dass die Klägerin nicht nur unterhalb des Mittels der männlichen, sondern auch der weiblichen Vergleichsgruppe im Unternehmen liegt“ – so ihre Anwältin: „aber es kann ja nicht sein, dass es darauf ankommt, ob andere Frauen im Unternehmen mehr verdienen und eben nicht diskriminiert werden – das wäre ja absurd. Sondern es kann nur maßgeblich sein, ob die Klägerin selbst diskriminiert wird.“ Sie geht in die Revision!
Melania vs. Donald?
Was die Abtreibungspolitik der US-amerikanischen Republikaner angeht, steht selbst die Gattin des ehemaligen Präsidenten und jetzigen Präsidentschaftsbewerbers Donald Trump nicht auf Seiten ihres Mannes, sondern spricht sich für das Selbstbestimmungsrecht der Frau aus. Der Guardian zitiert im Voraus aus ihren Memoiren: “Why should anyone other than the woman herself have the power to determine what she does with her own body? A woman’s fundamental right of individual liberty, to her own life, grants her the authority to terminate her pregnancy if she wishes. Restricting a woman’s right to choose whether to terminate an unwanted pregnancy is the same as denying her control over her own body.“
„Zeit für Frauen gekommen“
Etwas weiter südlich wurde Mexikos erste weibliche Regierungschefin am 1.10.2024 ins Amt eingesetzt. In ihrer Antrittsrede im Kongress hatte Sheinbaum zuvor betont, die „Zeit für die Frauen“ sei gekommen. Zum ersten Mal lägen die Geschicke der Nation in weiblicher Hand. Die vormalige Professorin für Energietechnik hat zahlreiche Ministerposten mit Frauen besetzt. Die 62-jährige Claudia Sheinbaum tritt ein schweres Erbe an. Über 100.000 Vermisste, Gewalt und Korruption – die Liste der Probleme ist lang.
Diskriminierung von trans Personen
Für geschlechtsangleichende Maßnahmen müssen trans Personen eine Therapie machen. Aber die Therapeut*innen sind oft nicht auf dem neuesten Stand. So erinnert sich ein trans Mann daran, dass seine Therapeutin ihm sagte: „Sein Drang zum männlichen Geschlecht wirke sehr sexistisch, als hätte er einen großen Hass auf Frauen. Ob sein Problem mit Frauen etwas mit seinem schwierigen Verhältnis zu seiner Mutter zu tun hätte.“ Um geschlechtsangleichende Maßnahmen von den Krankenkassen bewilligt zu bekommen, müssen die Patient*innen eine Therapie machen. So sind sie auf ihre Therapeut*innen angewiesen. Aber Betroffene, Therapeut*innen und Ärzt*innen berichten: Diskriminierung von trans Personen in Psychiatrien und Psychotherapiepraxen sei gängig.
Alexandra Popp beendet ihre Karriere
Sie ist das bekannteste Gesicht des deutschen Frauenfußballs und beendet nun ihre Karriere als Nationalspielerin: Alexandra Popp. Hier ein Porträt.
Geschlechtergerechte Kirche?
Noch nicht in Sicht. Deswegen protestiert der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) bei der zweiten Sitzung der Weltsynode, die vom 2. bis 27. Oktober stattfindet. Was bedeutet „Synode“? Es ist „das Mitwirken aller Getauften an der Gestaltung der Kirche“. Ute Zeilmann, Vizepräsidentin des KDFB sagt: „Wir fordern Regelungen, die eine echte Mitbestimmung der Gläubigen ermöglichen, bischöfliche Macht kontrollierbar machen und wirksame Maßnahmen gegen Missbrauch fördern“.
„Übermäßig streng“
Die indische Regierung hat die Kriminalisierung von Vergewaltigung in der Ehe verhindert mit der Begründung, dies sein „Excessively harsh“. Sie lehnte Petitionen, die beim Obersten Gericht eingegangen waren ab und sagte es gäbe: „a continuing expectation by a spouse to have reasonable sexual access. Hence, marriage is to be treated differently from other situations.“ Gewalt in der Ehe ist in Indien alltäglich.
Die Erste
Alina Treiger ist die erste Landesrabbinerin Hamburgs und der Bundesrepublik insgesamt. Es ist nicht das erste Mal, das sie die Erste ist: schon 2011 wurde sie als erste Frau seit 1935 in Deutschland zur Rabbinerin ernannt – und war damit die zweite überhaupt in Deutschland.
Die Älteste
Sie ist wohl die älteste Bewerberin, die es je in eine Auswahl für die Miss Universe Korea geschafft hat: die 81-jährige Choi Soon Hwa. Zwar hat sie nicht gewonnen, wurde aber immerhin Zweite unter 31 Mitbewerberinnen.
Bremen News
SPD als Frauenpartei Bremens? „Die SPD ist die Frauenpartei Bremens“, meint die neue Vorsitzende des SPD-Unterbezirks Bremen-Stadt, Gesa Wessolowski-Müller im Interview mit dem Weserkurier. Eine Zusammenfassung des Gesprächs finder ihr hier.
Trauerland hat einen neuen Bildungs- und Fortbildungskatalog für 2025 herausgebracht. Wer trauernden Kindern oder Jugendlichen helfen oder sie begleiten möchte findet dort mehr Information.
Viel Spannendes in Bremen diese Woche: Die Premiere von Googoosh – Made of Fire findet am 9.10. statt, und die Unbeugsamen II gibt es weiter sonntags und mittwochs zu sehen. Papusza – Die Poetin der Roma wird am 11.10 gezeigt im Beisein der Regisseurin. Die Veranstaltung ist kostenlos. Am 11.10 feiert auch die Bremer Shakespeare Company die Premiere von Orlando (nach Virginia Woolf) und am 12.10. zeigt das Theater am Goetheplatz die deutschsprachige Erstaufführung von Antigone. Kunst gibt es en masse – zum Beispiel bei der Fortsetzung von Mind the Mycelium mit Insel_Raum am 13.10. und Atelierbesuch in der Schaufenstergalerie am 12.10. Dazu ein Kunstgespräch mit Ngozi Ajah Schommers am 8.10. …. Aber das Beste bleibt doch das Bundesligaspiel im Weserstadium am Samstag, 12.10. zwischen den Werderfrauen und Bayer 04 Leverkusen. Go, Girls in Green!
Zu guter Letzt
„Ich habe nie eine Hose beim Bergsteigen getragen. Werde ich auch nie tun“, sagt Cecilia Llusco, eine von Boliviens ersten weiblichen indigenen Bergsteigerinnen – die „Climbing Cholitas“. Sie war auf den höchsten Bergen Amerikas und hat die Tourismusindustrie für immer verändert: Jetzt hat sie den Mount Everest im Visier.
Glenys & Irene
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