Du hast Lust auf spannende Serien mit feministischen Inhalten? Dann kannst du dir hier eine extra Portion an coolen Serien der letzten Jahre als Empfehlungen direkt aus unserer Redaktion abholen! Diese sind die bekannten Serien Sex Education, Crazy Ex-Girlfriend, One Day at a Time, The Marvellous Mrs. Maisel, Diebische Elstern, Disenchantment und Santa Clarita Diet. Viel Spaß mit unseren Tipps!
Roja empfiehlt: Crazy Ex-Girlfriend
„She is just a girl in loveee“ singt die Hauptfigur Rebecca Bunch. Crazy Ex-Girlfriend ist für mich persönlich die beste Feel-Good Serie in schlechten Zeiten. Sie behandelt nicht nur leichte Themen, aber der Umgang innerhalb der Serie hat eine ironische Leichtigkeit, die einen auffängt und in eine schöne Welt a la Friends oder New Girl zieht. Die Serie geht um die erfolgreiche Anwältin Rebecca Bunch, die in ihrem Leben in einer unterkühlten New-Yorker Anwaltskanzlei unglücklich ist. Da kommt es ihr wie ein Wink des Schicksals oder ein Wink der Butter-Werbung in der Stadt vor als ihr ihre Jugendliebe Josh über den Weg läuft, der wieder zurück in seine Heimatstadt West Covina zieht. Kurzerhand verlässt auch Rebecca New York, um rein zufällig nach West Covina zu ziehen. Natürlich nicht, weil Josh dort lebt, aber vielleicht läuft man sich ja mal dort über den Weg. Die Serienschöpferin Rachel Bloom der quirligen Musical-Serie stellt das Klischee der „verrückten“ Ex-Freundin auf neue Weise dar. Dabei fragt Mensch sich in der Serie, was für eine Frau dahinter steckt, welche impulsive Entscheidungen trifft, weil sie verzweifelt versucht glücklich zu werden. Wer sich durch die Höhen und Tiefen der ersten beiden Staffeln kämpft, wird mit der Zeit immer mehr durch die Entwicklung und Selbstoffenbarungen von Rebecca belohnt. Als besondere Prise bekommt Mensch jede Folge ein paar selbst geschriebene Songs der Serienmacherin, die von einer Liebe zu Musicals und Musik sprechen und mit satirischem Unterton die ein oder anderen patriarchalen Konstrukte hinterfragen. Die Serie positioniert sich damit ganz klar mit einem feministischen Augenzwinkern.
2015-2019, 4 Staffeln, Netflix
Roja
Teresa empfiehlt: Sex Education
Wer Bock auf Sex hat, ist hier genau richtig! Die britische Serie ist für mich so erfrischend anders, so unfassbar gut gespielt und teilweise so absurd, dass sie einfach gute Laune macht. Der 16-Jährige Otis ist Sohn einer renommierten Sexualtherapeutin, hat aber selbst noch keine Erfahrungen mit Sex. Mit seiner Mitschülerin Maeve beginnt er in der ersten Staffel für Geld Ratschläge zu sexuellen Fragen zu geben. Im Laufe der Serie rücken aber die Protagonist*innen, ihr Weg zum Erwachsen werden und erste sexuelle Erfahrungen in den Mittelpunkt. Mit einem bunten Szenenbild, einer großzügigen Prise Selbstironie und keinem Halt vor schambehafteten Szenen ist die Serie in meinen Augen einfach genial. Besonders ist außerdem vor allem die Nähe zu queeren und feministischen Themen. Die Hauptfiguren der Serie werden im Laufe der drei Staffeln nicht nur immer diverser, es gelingt der Serie vor allem alle Personen sehr tiefgründig und facettenreich zu porträtieren. Schon allein für die hammermäßigen Outfits und das beste Lachen auf ganz Netflix von Eric, Otis bestem Freund, lohnt sich die Serie auf jeden Fall.
Seit 2019, bisher 3 Staffeln, Netflix
Teresa
Maria empfiehlt: One Day at a Time
Wie wäre es mit einer unterhaltsamen Comedy Serie, welche die Themen Feminismus, Homosexualität und psychische Erkrankungen enthält? Wenn ich damit dein Interesse geweckt habe, dann ist die Serie One Day at a Time genau das Richtige für dich! Die Serie handelt von einer Familie, die in Los Angeles, in den USA lebt. Die Mutter der Familie namens Penelope ist frisch getrennt und muss sich somit alleine um den Haushalt und die Erziehung ihrer beiden Kinder kümmern. Mit in der Familie leben Penelopes Kinder, Elena und Alex, sowie die Großmutter der beiden Kinder. Penelope hat bei der Army gearbeitet und leidet als Folge davon unter eine posttraumatischen Belastungsstörung. Die Tochter Elena ist feministisch aktiv und entdeckt im Verlauf der Handlung, dass sie lesbisch ist. Des Weiteren macht die Serie auf die Rassismus-Problematik in den USA aufmerksam, unter der lateinamerikanische Menschen leiden.
2017-2020, 4 Staffeln, Netflix
Maria
Larissa empfiehlt: The Marvellous Mrs. Maisel
Eine Frau, die Stand-Up Comedy macht? Heute ganz normal, aber in den 1950er Jahren eine echte Seltenheit. Die Jüdin Miriam „Midge“ Maisel lebt als Ehefrau und Mutter ein bourgeoises Leben in der Upper Westside in New York, bis sie von ihrem Mann Joel verlassen wird. Anstatt in Selbstmitleid oder Panik zu verfallen, baut sie sich zunächst heimlich unter verschiedenen Pseudonymen eine eigene Karriere auf und sorgt während ihres ersten (ungewollten) Auftrittes für einen echten Skandal. Neben der Bühne muss sie sich auch einer neuen Situation stellen, denn sie zieht mit den Kindern zurück zu ihren Eltern und muss sich an ihr neues Leben gewöhnen. Nirgendwo anders wird besser gezeigt, dass auf dem Weg zur Selbstverwirklichung der eigenen Träume liegen also auch immer Steine im Weg. Diese Comedy Serie ist ein Muss, wenn man den Weg einer starken Frau in der männerdominierten Stand-Up Comedy Branche der 1950er Jahre verfolgen will. Mit viel Humor werden Klischees widerlegt und mit schlagfertigen Wortwitz garniert. Dabei spielt Midge auch immer mit ihrer Rolle als Frau, wenn sie sagt: „Wenn Frauen nicht erkennen, was in der Welt vor sich geht, können sie nicht eingreifen und es in Ordnung bringen. Denn sie WERDEN es in Ordnung bringen. Und es besser machen!“
Seit 2017, bisher 4 Staffeln, Amazon Prime Video
Larissa
Renate empfiehlt: Diebische Elstern
Diebische Elstern erzählt eine Geschichte von Freundinnenschaft, gespickt mit Musik, Musikerin-Sein und Alltagserfahrungen von heranwachsenden FLINTA* in Portland. Vielleicht habe ich auch eine Vorstellung von Bremen als Portland Norddeutschlands. Queerness wird in der Serie nicht mit aufgebauschtem Coming Out erzählt, sondern es ist einfach selbstverständlicher Teil. Die diebischen Elstern sind verschieden und lassen die Zuschauenden das ein oder andere mal länger über klassistische Annahmen und Handlungsweisen nachdenken.
2019-2020, 2 Staffeln, Netflix
Renate
Susann empfiehlt: Disenchantment
Die Zeichentrickserie Disenchantment spielt im magischen, mittelalterlichen Königreich Dreamland, wo die queere, rebellische Prinzessin Tiabeanie, kurz Bean, lebt. Mit Halbelf Elfo und ihrem Dämon Lucy erlebt sie Abenteuer, muss immer wieder das Königreich retten und macht sonst einfach was sie will: Prinzen heiraten? Nö! Saufgelage mit den Bewohner*innen des Königreichs? Auf jeden Fall! Mit von der Partie: ihr mauliger Vater König Zøg, die amphibische Stiefmutter Oona, Halbbruder und Prinz Derek, die versteinerte Mutter Dagmar, der dreiäugige Premierminister Odval und Hofzauberer Sorcerio. Von unterirdischen Sexparties bis zu Lebenselixieren aus Elfenblut, von Ausflügen in die Hölle, zu Gott und ins Land der Elfen und Oger bis hin zu Affären mit Meerjungfrauen ist alles dabei.
Seit 2018, bisher 2 Staffeln, Netflix
Susann
Lewis empfiehlt: Santa Clarita Diet
Santa Clarita Diet ist nichts für schwache Nerven: Regelmäßig muss Sheila (gespielt von Drew Barrymore) an neues Menschenfleisch gelangen. Sie ist ein Zombie. Das darf aber niemand erfahren, da sie weiterhin mit ihrem Mann Joel (Timothy Olyphant) und ihrere Tochter Abby (Liv Hewson) ein bürgerliches Vorstadtleben führt. Es gibt viele lustige und dramatische Wendungen in der Serie. Außerdem ist sie sowohl für sehr junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren und ältere junge Menschen (ca. 30 bis 45) sehenswert. Das liegt daran, dass es sowohl Abby und ihren Freund Skyler, die im Highschoolalter sind, gibt als auch Sheila und Joel, die um die vierzig sind. Man kann sich gut in die Charaktere und ihre Alltagsprobleme hineinversetzen, auch wenn natürlich manche über das Alltägliche hinausgehen. Wer hat schon mal den Kopf eines Toten wieder ausgegraben um dann festzustellen, dass dieser noch lebendig ist und sprechen kann? Die Serie ist nicht explizit feministisch, aber da die Hauptrolle eine menschenfleisch-essende Drew Barrymoore spielt, die durch den Zombievirus auch noch eine erhöhte Libido hat, besteht die Serie auf jeden Fall den Bechdel-Test. Es gibt zwar keine queeren Hauptcharaktere, aber lesbische und bisexuelle Nebencharaktere und die_der Schauspieler*in von Abby, Liv Hewson ist nicht-binär. Für alle die auf richtig gute Comedy mit Horror-Elementen stehen, eine große Empfehlung!
2017-2019, FSK 16, 3 Staffeln, Netflix
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