Helena Dalli ist eine maltesische Feministin und Politikerin von Partit Laburista, der sozialdemokratischen Partei in Malta. Seit dem ersten Dezember 2019 ist sie Kommissarin in der Europäischen Kommission im Bereich Gleichstellung. Sie wurde nach ihrer Rede bei der öffentlichen Anhörung im Europäischen Parlament sofort von jedem und jeder Abgeordneten gelobt. Denn ihr Ziel ist es, die Gleichstellung in der Europäischen Union zu verstärken, unabhängig von Geschlecht, Religion, Herkunft, Beeinträchtigung und Alter.
Politische Karriere – Kampf für die Frauenrechte
Helena Dalli wurde im Jahr 1962 in Zabbar, Malta geboren und promovierte später in Politischer Soziologie (mit Auszeichnung). Sie spricht fließend maltesisch, italienisch und englisch.
Seit 1996 wurde sie immer wieder ins Repräsentantenhaus, dem maltesischen Parlament, gewählt und zwar von der achten bis zur aktuell dreizehnten Wahlperiode für Parlamentsabgeordnete. Sie zählt somit als erfahrene Abgeordnete in der maltesischen Politik. Zudem wurde Helena Dalli als Staatssekretärin für Frauenrechte im Amt des Premierministers eingestellt. Helena Dalli war von 2013 bis 2017 maltesische Ministerin für sozialen Dialog, Verbraucherfragen und bürgerliche Freiheiten. In dieser Position war ihr Auftrag, Aktionen für die Gleichstellung der Frauen, LGTBIQ-Personen und Migrant*innen zu führen. Dank ihrer Initiative und Unterstützung wurden verschiedene Gesetze verabschiedet, wie das Gesetz gegen häusliche und geschlechtsbezogene Gewalt oder das Gesetz über Geschlechtsidentität und Geschlechtsmerkmale.
Im Jahr 2016 erhielt sie den „European Diversity Award“ in London als Heldin des Jahres, ein Preis, dessen Ziel es ist, die Vielfalt von Europa zu fördern. Von 2017 bis 2019 übernahm sie die Rolle der Ministerin für europäische Angelegenheiten, für Gleichstellung, Arbeitsrecht, die soziale Kommunikation am Arbeitsplatz (über Gesundheit und Sicherheit) und Integration von Migrant*innen. Nicht nur auf der europäischen Ebene setzt sie sich für die Frauenrechte ein, sondern auch international. So war sie beispielsweise in der Frauenrechtskommission der Vereinten Nationen tätig, die diskriminierende Gesetze verändern will und die Fortentwicklung der Frauenrechte voran treibt.
Ziele für die Europäische Union
Die wichtigsten Missionen, die sich Helena Dalli für die Europäische Union vorgenommen hat, sind gegen Diskriminierung zu kämpfen und die Gleichstellung zu verstärken. Denn während ihrer Rede als designierte Kandidatin als Kommissarin, erklärte sie was für eine negative Auswirkung Diskriminierung auf die Menschen hat und, dass man Europa davon befreien muss.
https://youtu.be/yqTxAnVljnA
Sie ist bereit mit der Taskforce zu arbeiten, um die Gleichwertigkeit sowohl in Europa als auch auf der Welt zu unterstützen. Außerdem berichtete sie, während ihrem Vortrag, dass eine von drei Frauen von Gewalt betroffen ist und, dass mehr als die Hälfte der Muslima, sich bei der Unterkunftssuche, aufgrund ihres Nachnamens diskriminiert fühlen. Hinzu können 50% der europäischen Bürger*innen mit Behinderung aufgrund von struktureller Benachteiligung nicht arbeiten. In 21 EU-Mitgliedsstaaten werden intersexuelle Kinder sehr früh chirurgischen Eingriffen unterzogen. Um die Ziele erreichen zu können, wird Helena Dalli sich damit beschäftigen, dass sich alle Mitgliedsstaaten auch für diese Themen engagieren und an allen Weiterentwicklungen teilnehmen. Sie setzt sich für eine stärkere Wahrnehmung von Frauenbelangen ein.
Helena Dalli und ihre Zusammenarbeit mit der Kommissionspräsidentin
In der neuen Europäischen Kommission amtieren tatsächlich 13 männliche Kommissare und 13 weibliche Kommissarinnen, was zu einem Gleichgewicht der Geschlechter sorgt. In der vorherigen Kommission gab es 18 Kommissare und acht Kommissarinnen. Wenn man bedenkt, dass die Gründung der europäischen Kommission im Jahr 1967 stattgefunden hat, und nur männliche Kommissare die Aufgaben in verschiedenen Bereichen durchführten, kann man feststellen, dass sich die Frauenposition weiterentwickelt hat.
Eine weitere große Wende ist der Eintritt der neuen Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Sie ist nämlich die erste Frau, die diese Rolle seit der Gründung des europäischen Organs übernommen hat. Die Stellung der Frau hat sich verbessert aber der Prozess ist trotzdem sehr langsam. Nicht alle EU-Mitgliedsstaaten halten Gleichstellung für eine nationale Priorität. Ein weiteres Ziel für Helena Dalli ist das geschlechtsspezifische Lohngefälle zu beseitigen und eine Strategie zu finden, die dieses ermöglicht. Es sollen zusätzlich am Arbeitsplatz Rechtsbehelfe zur Verfügung stehen, für Opfer von Diskriminierung.
Helena Dalli ist mit ihren Ideen bereit die Europäische Union zu bereichern, als Kommissarin des Ressorts „Chancengleichheit“. Gemeinsam mit der Kommissionspräsidentin, Ursula von der Leyen, werden sie vieles auf unserem Kontinent ändern, um endlich die Diskriminierung zu beseitigen. Denn Ursula von der Leyen hat auch klare Ziele in diesem Feld; sie verlangt, dass das Thema „Gewalt gegen Frauen“ mehr öffentliches Bewusstsein bekommt und damit verstärkt Maßnahmen ergriffen werden. Des Weiteren werden sich die Kommissarin für die Gleichstellung und soziale Angelegenheiten und die Kommissionspräsidentin zusammentun, um für einen europaweiten Mindestlohn zu arbeiten. Damit werden junge Menschen vor der Arbeitslosigkeit gerettet und gegen Armut gekämpft.
Vivian Manushi
Schreibe einen Kommentar