Der Racheporno ist ein Phänomen, das sich seit der Weiterentwicklung der Technologie sehr schnell verbreitet hat. Durch Social Media werden ständig Fotografien und Videos von unseren Mobiltelefonen und Tablets weitergeschickt. Leider geraten nicht-einvernehmliche Pornographien ins Netz. Dies verursacht extreme Schäden bei den Opfern, sowohl in der Arbeitswelt als auch im Privatleben. Die häufigsten Konsequenzen, unter denen Racheporno-Opfer leiden, sind Depressionen, Demütigung, Schamgefühle und Unsicherheiten. Diese können bis zum Suizid führen.
Fremde Stalker*innen
Unter dem Begriff Racheporno versteht man die Bild-, oder Videoaufnahme einer Person, die nackt ist oder bei einer sexuellen Handlung gezeigt wird, welche ohne Einverständnis an dritte Personen weitergeleitet wird. Solche Aufnahmen werden als Druckmittel gegen die Person verwendet. Meistens ist der oder die Tatbegehende der*die Verehrer*in oder eine Bekanntschaft des Opfers. Erpresser*innen nehmen sich das Recht, in die Privatsphäre und Persönlichkeitsrechte des Opfers einzugreifen.
„Denn nur weil ich mit einer Person Sex habe, heißt das nicht, dass die Person mich dabei filmen darf.“ – Christian Schmacht, Missy Magazine
Die Drohungen können auch von fremden Hacker*innen stammen, die sich als Stalker*innen aufführen. Die Bedingung, um der Erpressung zu entkommen, wäre es, dem*der Erpresser*in Geld zu überreichen. Dennoch besteht das Problem, dass die Foto- und Filmaufnahmen möglicherweise für immer im Internet sein werden. Besonders häufig ist der Fall bei Prominenten, wie zum Beispiel bei Jennifer Lawrence und Kate Upton, die von einem Tag zum anderen ihre privaten Fotos oder Videos im Netz verbreitet sahen.
Der Weg der Tatbegehenden
Durch Links in Spam-Mails kommen die Hacker*innen in den Besitz von Daten des Opfers, um damit das Opfer zu bedrohen. Es gibt sogar Spionage-Software, mit der man durch die Kamera beobachten kann, den Standort verfolgen, auf das Fotoalbum zugreifen kann und den Atem einer Person hören kann. Kurz gesagt, können alle Daten in die Hand einer Person fallen und die Identität der betroffenen Personen kann somit für andere Zwecke gestohlen werden. Die Motivation für solche Taten ist, die Aufmerksamkeit des Opfers zu gewinnen, um es zu erniedrigen und demütigen.
Wer ist davon betroffen?
Frauen sind meistens von Racheporno betroffen, und zwar im jüngeren oder mittleren Alter. Die Monash University in Melbourne führte eine Studie durch, die bewies, dass jede fünfte Person im Alter zwischen 18 und 45 mindestens einmal Opfer von Rachenporno gewesen ist. Bei den Männern handelt es sich größtenteils um freiwilliges Teilen von deren eigenen sexuellen Bildern oder Videos. Frauen fürchten eher um ihre Sicherheit bei Bedrohungen. Diese Risiken sind auch häufig bei LGTBIQ Personen, die in der Gesellschaft aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verstärkt gemobbt und bedroht werden.
Aktuelle Fälle von Racheporno
Eine 40-jährige Frau aus Brescia, in Italien wurde aufgrund von Racheporno zuerst von den Mitarbeiter*innen verachtet und schließlich von dem Chef gefeuert, weil sie ein schlechtes Bild für die Firma darstellte. Die Frau hatte zwei Jahre zuvor eine Beziehung mit einem Mann, der sich später entscheid, ihre privaten Videos zu veröffentlichen. Direkt nachdem die Frau ihre viralen Videos im Netz sah, reichte sie eine Klage bei der Polizei ein. Dies verursachte unglücklicherweise mehr Aufmerksamkeit und löste den Fall nicht. Es wurde an ihrem Arbeitsplatz verbreitet und ihre Mitarbeiter*innen grenzten sie direkt sozial aus.
Maßnahmen um digitale Gewalt zu bekämpfen
Es ist ein gewaltiger Schock, zu erfahren, dass jede*r deine eigenen privaten Bilder oder Videos sehen kann. Das wichtigste ist, sich nicht die Schuld zu geben, da der oder die Tatbegehende die schuldige Person ist. Am besten sollte man die Erpressungen sofort mitteilen und anzeigen, denn man kann möglicherweise der Veröffentlichung der Daten rechtzeitig vorbeugen. Wenn du dich in dieser Situation befindest, trau dich und hol dir sofort Hilfe. In solch einer Situation sollte man nie alleine stehen. Es kann helfen, die Hilflosigkeit und die Angst zu senken.
Du kannst rund um die Uhr die erfahrenen Rechtsanwälte von Medienstrafrecht Hamburg unter der Telefonnummer anrufen: 040 – 2286 2287
Vivian Manushi
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