In dieser Woche stellen wir euch zur Abwechslung mal kein Video zum Wochenende vor, sondern das Audio zum Wochenende. Grund dafür ist eine ganz besondere Folge von dem Podcast “Die akustische Enttäuschung” mit dem Titel: “Ich wär damals gestorben für die Sache!” – im Gespräch mit Irene Klock.
Wir haben euch den Podcast in der Vergangenheit bereits empfohlen und wollen an dieser Stelle nochmal daran anknüpfen. Denn das Gespräch mit Irene Klock ist nicht nur für Bremer*innen spannend. Es geht um den ersten CSD Deutschland der in Bremen stattfand. Irene Klock war damals Teil der Organisation und erzählt uns von ihrer Geschichte mit dem CSD und ihrem Lebensweg.
CSD steht für Christopher Street Day und ist ein jährliches Event, das weltweit in zahlreichen Städten stattfindet. Dabei wird an den Aufstand von der LGBTQ+ Community gegen Polizeigewalt, im Jahr 1969, erinnert. Dieser fand in der Christoper Street in New York statt und trägt bis heute den Namen der Straße. Jährlich kommen Personen aus der LGBTQ+ Community und Unterstützer*innen der Community zusammen und zelebrieren zum einen Vielfalt und Sichtbarkeit, aber zum anderen steht auch der Kampf und Protest für Gleichberechtigung weiterhin im Mittelpunkt.
Worum geht es in der Folge?
Die 68-jährige Urbremerin, Irene Klock, gewährt uns in der aktuellen Folge von “Die akustische Enttäuschung” persönliche Einblicke in ihr Leben, ihr Outing und ihre Beziehung zum CSD. Sie erzählt von der damaligen Gesellschaft, in der sie aufgewachsen ist, die für sie oft gruselig sein konnte. Denn Irene merkte früh, dass sie auf Frauen steht. Ihr Outing gegenüber ihrer Familie und nahestehenden Personen offenbarte ihren persönlichen Werdegang, der geprägt war von Mut und Offenheit, auch gegenüber den Herausforderungen, die mit dem Engagement für die LGBTQ+-Community verbunden waren.
Irene erzählt von ihrer Beteiligung am ersten CSD Deutschlands, der hier in Bremen stattgefunden hat. In dem Gespräch mit Julia Köhn und Julia Bamberg merkt man schnell, wie sehr Irene für ihren Zweck brannte, und auch weiterhin brennt. Anfeindungen nahm sie dabei in Kauf und marschierte auf dem CSD mutig in erster Reihe vorweg. Sie entwickelte sich zu einem Sprachrohr für die Community in Bremen, indem sie ohne Scheu ihr Gesicht zeigte. Und das in einer Zeit, in der es für die LGBTQ+ Community gefährlich sein konnte, sich so offen zu zeigen. Doch trotz negativer Erfahrungen und Anfeindungen blieb sie unbeirrt in ihrem Engagement für gleiche Rechte und Toleranz.
Wir bekommen nicht nur Einblicke in Irenes Aktivismus und ihre Überzeugungen. Sie gewährt der Zuhörer*inneschaft auch einen Blick in ihr privates Leben. Wie sie in einer gläubigen Familie aufwuchs, wie sie sich bei nahestehenden Personen outete und wie sie und ihre Beziehung zum Aktivismus sich über die Jahre veränderten. Julia Köhn und Julia Bamberg sprechen mit ihr über aktuelle Themen, die Sorgen bereiten und wie Irene Klock den Wandel des CSDs wahrnimmt. Der nächste CSD in Bremen findet übrigens am 24. August 2024 statt!
Insgesamt kann man sich in den 43 Minuten auf ein offenes und ehrliches Gespräch freuen, bei dem man nicht nur an den ersten CSD in Bremen erinnert wird, sondern auch ein wichtiges Gesicht in dessen Geschichte kennenlernen darf.
Wart ihr beim ersten CSD in Bremen dabei?
Habt ihr auch an dem ersten CSD Deutschlands hier in Bremen teilgenommen (oder habt Verwandte/ Bekannte, die teilnahmen) und möchtet eure Geschichte teilen, davon erzählen oder euch mit anderen Teilnehmer*innen vernetzen? Dann meldet euch gerne bei uns oder direkt beim Podcast von Julia Köhn und Julia Bamberg!
Die aktuelle Folge von “Die akustische Enttäuschung” findet ihr seit dem 5. März unter anderem bei Spotify und Apple Podcasts. Wenn ihr also am Wochenende noch Unterhaltung für euren Spaziergang oder für Zuhause braucht, dann hört gerne in den Podcast der beiden rein! Und wer noch mehr Zeit hat, kann sich auch noch durch weitere Folgen durchhören. Eine klare Empfehlung unserer Redaktion!
Lena B.
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