Bald ist es wieder so weit: Im Februar ist der Black Story Month! Und in Bremen ist es dieses Jahr sehr besonders, denn hier feiert der Black Story Month fünfjähriges Jubiläum. Die Initiativen Black Story Month Bremen und Zukunft ist bunt haben dieses Jahr wieder ein volles und spannendes Programm organsiert, eines in dem Schwarze Stimmen und Perspektiven im Mittelpunkt stehen. Einige der Veranstaltungen finden in Kooperation mit der Schwankhalle statt, und von diesen möchten wir euch ein paar empfehlen:
Peggy Piesche und Dr. Deborah Nyangulu
Das Programm in der Schwankhalle beginnt dieses Jahr am 6.2.2024 um 18 Uhr mit dem Panel “Wissenspolitiken und Macht” von Peggy Piesche und Dr. Deborah Nyangulu. Sie stellen die Frage, wie Schwarze und queerfeministische Gemeinschaften zusammen existieren. Wie wird in diesem Kontext Wissen produziert? Zu der Geschichte von ADEFRA und deren transnationalen Verbindungen könnt ihr in dem Panel auch mehr lernen.
Peggy Piesche ist Literatur- und Kulturwissenschaftlerin, und ist Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität bei der Bundeszentrale für politische Bildung. Sie arbeitete an verschiedenen Universitäten in den Niederlanden, den USA und in Deutschland. Ihre Schwerpunkte sind besonders Black Feminist Studies, Critical Race Studies, Diaspora und Translokalität, Performativität von Erinnerungskulturen und Whiteness Studies. Seit den 90ern ist Piesche in der deutschen Schwarzen Frauenbewegung aktiv, unter anderen in ADEFRA, und sie gilt als eine der bekanntesten Schwarzen Frauen in Deutschland. Unter anderem hat sie das Buch „Euer Schweigen schützt Euch nicht: Audre Lorde und die Schwarze Frauenbewegung in Deutschland“ herausgegeben. Die Sammlung von Essays, Gedichten, Interviews und mehr ist eine gute und vielseitige Einführung, wenn man mehr über Schwarzen Feminismus in Deutschland lernen will.
Dr. Deborah Nyangulu arbeitet an der Universität in der Recherchegruppe “Contradiction Studies: Constellations, Heuristics and Concepts of the Contradictory”. Dort schreibt sie ihre Habilitationsschrift zu dem Thema “Contradiction, Hashtag Activism, and Pluriversal Knowledge Production”. Nyangulu hat Englisch und Classics an der Universität von Malawi studiert, und danach ihren Master an der Universität Münster fortgesetzt. In Münster hat sie auch ihren Doktor in Englischer Philologie zum Thema “Big Man Aesthetics: Masculinity, Power, and Contemporary African Literature” absolviert. Außerdem unterrichtet sie zu Themen wie englischsprachige afrikanische Literatur, feministische Studien, Kulturwissenschaften und vieles mehr.
Sarah Fartuun Heinze
Wer lässt sich schon mit einem Wort beschreiben? Sarah Fartuun Heinze sicherlich nicht! Theatermacher*in, Ästhetische Forscher*in, Performer*in, Gamesdesigner*in, Musiker*in, Autor*in, Dramaturg*in und Kulturelle Bildner*in und Teil der Initiative Creative Gaming und der Neuen Deutschen Medienmacher*innen, es kommt alles zusammen. Letztendlich geht es nämlich nicht um die eine Sache, es geht um Kreativität und darum, den richtigen Platz in der Welt zu finden.
Bei Sarah Fartuun Heinze finden Kunstformen zusammen. Zum Beispiel bei „Play || Pause. Ein Klassenzimmer-Game zum revolutionären Potential der Pause“, dem Mehrgenerationenstück „Tu‘ was du willst‘ oder ‚Die verborgenen Wünsche der Dinge'“ oder den Empowerment Workshops und Seminaren. Egal ob beim Zuhören, Zuschauen oder selber Spielen, in Sara Fartuun Heinzes Werken findet sich immer die Leidenschaft für Kreativität und vor allem für digitale und analoge Spiele.
Live erleben lässt sich das am Samstag, dem 17.02.2024 um 18 Uhr in der Schwankhalle in Bremen. Sarah Fartuun Heinze bringt das (partizipative und performative) musiktheatrale Spielprinzip „Let’s Play: MusicTheatre“ mit und macht es zum gemeinsamen (Spiel-) Material. Es ist ein Spiel, dessen Regeln wir gemeinsam erfinden, während wir es spielen. Musik, Theater und Games vereint in einer Performance zum Mitmachen.
Eine Geschichte, die wir uns erzählen, während wir sie zusammen erleben. Musik, die wir erschaffen, während wir sie genießen. Das Wichtigste dabei ist, dass es allen gut geht. Alles andere entsteht daraus. Sarah Fartuun Heinze lädt ein, gemeinsam fragend und ästhetisch forschend voranzuschreiten, oder: zu schlendern, auszuprobieren, zu spielen. Dafür braucht es weder Programmierskills noch anderweitige Vorkenntnisse. Wer gerne spielt – digital, analog, theatral – ist hier genau richtig.
Antonya Silva
Die Hamburger Künstlerin Antonya Silva schafft berührende Kunstwerke mit dem Fokus auf Performance, Tanz und Installation. Sie hat 2021 an der Universität Hamburg einen Master in Performance Studies abgeschlossen. Ihre Abschlussarbeit „23040 Stunden“ war 2021 und 2022 auf verschiedenen Bühnen zu sehen, unter anderem auf Kampnagel in Hamburg, wo sie regelmäßig ihre Kunst zeigt. Sie setzt sich in ihrer Arbeit mit postkolonialen Geschichten auseinander und bringt Schwarze Stimmen in Deutschland zum Ausdruck. Sie hat mit Mabel Preach an spannenden Projekten wie „Escape the Room, fight the Power“ (2020), „Aphro Space Phunk“ und „Am Ende der Revolution“ (2023) gearbeitet. Zum Jubiläum des Bremer Black Story Months reist Antonya Silva in die Hansestadt und lädt uns in ihre vielseitige Welt ein.
„Azúcar“! Dies ist einerseits ein bekannter Freuden-Ausruf der kubanischen Salsa-Ikone Celia Cruz. Gleichzeitig ist es das spanische Wort für „Zucker“ und deutet somit auch auf die Ausbeutung afrokubanischer Kulturen durch den Sklavenhandel und den Anbau kolonialer Waren wie Zucker an. Außerdem krönt es den Titel von Antonya Silvas autobiografisch inspirierter Tanzperformance über afrokubanische Kultur und Empowerment in der Diaspora.
In Vorbereitung auf das Stück hat die Künstlerin Interviews mit Exilkubaner*innen geführt und daraus mit dem Tänzer und Choreografen Yorgenis Danger Garcia und zwei Tänzer*innen eine installative Performance entworfen. Im Fokus steht die afrokubanische Erfahrung in Deutschland, die von Ausgrenzung, Selbstermächtigung und Exotisierung geprägt ist.
Das Stück performt sie am 16. und 17.2.2024 in der Schwankhalle. Die Vorstellung dauert etwa 60 Minuten ohne Pause. In deutscher und spanischer Lautsprache. Das Publikum befindet sich gemeinsam mit den Performer*innen auf der Bühne. Diese ist stufenlos zugänglich.
Für alle etwas mit dabei
Unsere Tipps sind nur ein Teil aller Events, die dieses Jahr hier beim Black Story Month zu sehen sind. Auf der Seite von Black History Month Bremen findet ihr das gesamte Programm, wie zum Beispiel das Eröffnungskonzert im Theater Bremen. Für alle ist etwas mit dabei! Achtet aber bitte darauf, dass einige der Veranstaltungen nur für Schwarze Menschen gedacht sind.
Hannah, Martha & Juliette
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