Das feministische an.schläge-Magazin wurde bereits vor 37 Jahren in Wien gegründet. Zu dieser Zeit wurden Beiträge noch auf Kofferschreibmaschinen getippt. Der Name an.schläge ist somit eine Anspielung auf Schreibmaschinenanschläge, aber auch auf Anschläge auf das Patriachat – diese jedoch immer gewaltfrei. Bis heute ist an.schläge das einzige deutschsprachige feministische Magazin, das achtmal im Jahr veröffentlicht wird.
Sie selbst schreiben über sich, dass sie über alle aktuellen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Geschehnisse berichten, und das „aus einer konsequent feministischen Perspektive“.
Was macht an.schläge besonders?
An.schläge berichtet über Themen, die von den Mainstream-Medien meist noch ignoriert werden, und gibt diesen somit eine Plattform. Ihnen ist dabei durchaus bewusst, dass sie sich in mit ihrem feministischen Schwerpunkt in einer Blase bewegen. Das Ziel ist es jedoch nicht, zum Massenmedium zu werden. Vielmehr geht es bei der Arbeit von feministischen Medien darum, durch die Thematisierung solcher Inhalte einen Diskurs anzuregen, um somit gesellschaftliche Transformationen in Gang zu setzen. Somit wird sichergestellt, dass Mainstream-Medien Themen rund um Gleichstellung der Geschlechter nicht weiter ignorieren können.
„Denn egal ob Steuerreform oder eine neue Fernsehserie, es gibt kein Thema, das nicht auch feministische Aspekte hat. Diese werden in anderen Medien aber meist ignoriert. Das ist die Lücke, die wir füllen.“
Und auch wenn manche dieser Themen doch bereits in Mainstream Medien behandelt werden, ist die Berichterstattung oftmals sehr sensationalistisch und emotionalisierend. An.schläge setzt, in Kontrast zu diesem Kampagnenjournalismus, einen qualitativen und fundierten Anspruch an die eigene Berichterstattung.
Finanzierung und Fortbestand
Mehrere Faktoren haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass der Fortbestand des an.schläge-Magazins nicht immer gesichert war. Im Jahr 1991 wurde das Magazin zeitweise eingestellt. Zwei Jahre später wurde es dann jedoch vom damals neu gegründeten CheckArt Verein wiederbelebt.
2018 entschied die rechte Regierung in Österreich, die finanzielle Förderung des Magazins durch das Frauenministerium einzustellen. An.schläge rechnete aber bereits mit dieser Entscheidung, und konnte vorab durch eine Crowdfunding-Kampagne viele neue Abonennt*innen gewinnen. Nun finanziert sich das Magazin vorrangig durch unabhängige Einnahmequellen, wie den Abonnements der Zeitschrift, Merchandising, Spenden und den Erlösen aus Anzeigen.
⚡️ Eure Unterstützung ist gefragt… ⚡️
*** Lange haben die an.schläge eine jährliche Förderung vom Frauenministerium bekommen, die ein wichtiges Standbein für uns war. Mit dem Antritt der türkis-blauen Regierung wurde uns diese Förderung leider gestrichen. pic.twitter.com/juvsLtQeFh— an.schläge (@anschlaege) September 14, 2020
Ihr eigener Anspruch an eine hohe journalistische Qualität und ihr Mut, Tabu-Themen anzusprechen, machen an.schläge unserer Meinung nach zu einem langlebig erfolgreichen feministischen Magazin, bei dem es sich auf jeden Fall lohnt, es zu unterstützen.
Melissa Eiseler
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