Wer von euch jetzt nach unseren ganzen Beiträgen Lust hat, selber aktiv zu werden oder sich schon immer engagieren wollte, aber nie wusste wo und wie, für den haben wir einen Online-Wegweiser zusammengestellt. Hier findet ihr Initiativen, bei denen ihr euch engagieren oder, falls euch die Zeit fehlt, auch gerne etwas spenden könnt. Außerdem haben wir hier noch Beratungsstellen aufgeführt, die sich um Geflüchtete kümmern. Klickt einfach auf den Namen der Initiative oder Beratungsstelle.
Für Asylsuchende in Bremen haben Mariyam Beglaryan und Kadri Selman einen Wegweiser erstellt, der Geflüchteten helfen soll, sich hier nach ihrer Ankunft zurecht zu finden. Beide mussten selbst aus ihren Heimatländern fliehen. Sie kennen somit die auftretenden Probleme aus erster Hand und nutzen nun ihre Erfahrungen, um anderen Ankommenden damit zu helfen. Bei uns findet ihr die deutsche Fassung. (Bitte beachtet dabei zwei Aktualisierungen: Das Überseedorf in Walle fehlt und – ganz wichtig – die ZAST befindet sich in der Alfred Faust Straße)
Initiativen:
Wer lieber in Form von Geld als mit seiner Zeit helfen möchte, kann dies über das gemeinsame Spendenkonto von Aktion Deutschland hilft und Bündnis Entwicklung hilft. Hinter diesen Bündnissen steht ein Zusammenschluss verschiedener Hilfsorganisationen, wie die Welthungerhilfe, AWO International, Care Deutschland – Luxemburg oder die Kindernothilfe.
FHB ist eine unabhängige Gemeinschaft auf facebook, die kein Verein ist und zu keiner Hilfsorganisation gehört. Die Ehrenamtlichen organisieren über das soziale Netzwerk unkompliziert und schnell die Spenden und Hilfsangebote aus der Bremer Bevölkerung für die Flüchtlingscamps. Täglich werden aktuelle Bedarfslisten der Unterkünfte gepostet sowie Fahr- und Zeitspenden koordiniert.
Die Organisation engagiert sich gegen Menschenrechtsverletzungen und im Zuge dessen auch für den Schutz von Asylsuchenden, Geflüchteten und Migrant*Innen. In Bremen gibt es neben anderen Gruppen die Asylgruppe von Amnesty International, in der man sich engagieren kann und die auch Asylberatung leistet.
BIT – Bremische Integrationstandems
BIT ist ein Projekt des Kulturzentrums Lagerhaus und wird von dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gefördert. Bei diesem Projekt bildet jeweils eine zugewanderte Person mit einer Einheimischen ein „Paar“. Dieses Paar trifft sich mehrmals im Monat und unternimmt gemeinsam Aktionen zur Förderung des interkulturellen Austausches. Weitere Partner für interkulturelle Tandems werden gesucht.
Die Caritas Bremen fördert zwei Projekte zur Unterbringung von Geflüchteten. Die ION Berckstraße sorgt für eine erste Unterbringung junger männlicher Gelüchteter und erarbeitet mit ihnen eine Perspektive für ihr Leben in Bremen. Die Borgfelder Warft nimmt Geflüchtete für eine längere Zeit auf. Hier werden sie professionell betreut und begleitet, um sich in Bremen eine Zukunft aufzubauen. Freiwillige Helfer können bei den Hausaufgaben helfen, zur Verbesserung der Deutschkenntnisse beitragen und als Ansprechpartner für weitere Hilfen dienen.
Mit dem Projekt „Diakonie führt auf-wärts“ unterstützen die Diakonie Bremen kreative Angebote wie Theater oder Tanz. Hierbei sollen jugendliche Geflüchtete und ihre Altersgenossen aus Bremen gemeinsam Zeit miteinander verbringen und diese kreativ gestalten, wie bereits Anfang Januar 2015 bei einem mehrtägigen Theaterworkshop mit Geflüchteten aus Somalia, Syrien und Jugendlichen aus Deutschland. Um ihr Theaterprojekt fortführen zu können bitten die Diakonie um Spenden.
Die Initiative enCourage berät Geflüchtete vor der Erstanhörung und begleitet sie zu dieser vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. AWO und der Bremer Rat für Integration riefen die Initiative gemeinsam im Jahr 2014 ins Leben. Ehrenamtliche können die Initiative unterstützen.
Der Flüchtlingsrat Bremen ist ein seit 2003 bestehendes unabhängiges Netzwerk und politisches Vertretungsorgan von Organisationen, Einzelpersonen sowie Initiativen. Er setzt sich für die Verbesserung der Rechte und sozialen Bedingungen von Geflüchteten und Migrant*innen ein und koordiniert das Engagement für die Rechte von diesen in Bremen. Das monatliche Plenum steht allen offen und ist gleichzeitig das inhaltliche Entscheidungsgremium. Auf der Website des Flüchtlingsrates finden sich auch weitere Beratungsstellen zu Themen wie Aufenthalt, Gesundheit und Arbeit.
Der seit 2004 bestehende Verein Fluchtraum Bremen e.V. vermittelt Mentor*Innen für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMF), führt Infoveranstaltungen und Schulungen zu deren Qualifizierung durch und unterstützt Mentoren und Mündel durch Beratungsangebote.
Freiwilligen-Agentur Bremen (FAB)
Die Freiwilligen-Agentur Bremen (FAB) ist die zentrale Anlaufstelle für Bürgerschaftliches Engagement in Bremen. In der Engagement-Börse auf der Website der FAB können Menschen, die sich für Flüchtlinge engagieren wollen, nach passenden Möglichkeiten suchen. Initiativen und gemeinnützige Vereine, die Freiwillige suchen, können hier ihre Angebote veröffentlichen. Das Team der FAB berät Menschen, die in der Flüchtlingshilfe tätig sind. Außerdem ist sie Ansprechpartnerin für Flüchtlinge, die sich in Bremen engagieren möchten.
Auf der Website „Gemeinsam in Bremen“ können Bremer*Innen Geflüchteten durch Sach- oder auch Zeitspenden helfen. Hier können sowohl Gesuche als auch Angebote sowohl von Geflüchteten als auch Bremer*Innen eingestellt werden z.B. Möbelspenden, Hilfe für Umzüge, Amtsgänge oder bei den Hausaufgaben.
Help a Refugee e.V. hilft syrischen Geflüchteten und Asylsuchenden im deutschen Alltag. Der Verein möchte eine schnelle Integration fördern. So begleiten die Paten und Patinnen die Geflüchteten z.B. bei Arztbesuchen oder Ämtergängen, vermitteln Sachspenden oder treffen sich einmal in der Woche bei Kaffee und Kuchen zum „Meet a local“. Neue Freiwillige sind sehr willkommen.
Bei dem alle zwei Monate stattfindenden Internationalen Café treffen sich Geflüchtete und Einwohner*Innen Bremens zum Austausch bei Kaffee und Kuchen. Das Café wird in wöchentlich stattfindenden Plenen organisiert zu denen jeder Interessierte herzlich eingeladen ist.
Save me Bremen – eine Stadt sagt ja
Save me ist eine bundesweite Kampagne für die Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland und hat mit „Save me Bremen – eine Stadt sagt ja“ seit Februar 2010 auch eine Arbeitsgruppe in Bremen. Engagement ist in Form von Patenschaften oder durch eine Eintragung als Unterstützer*in auf der Homepage möglich.
Serve the City hat auf seiner Webseite mehrere Kurzzeitprojekte in Bremen aufgeführt an denen man sich beteiligen kann. Auch Projekte zur Unterstützung von Geflüchteten findet man hier. So findet man beispielsweise das Projekt Fahrräder für Flüchtlinge, bei denen Freiwillige zusammen mit Geflüchteten kaputte und alte Fahrräder wieder mobil machen.
Toleranz Jugend Verständigung e.V.
Der Verein mit Sitz im Kulturzentrum Lagerhaus tritt für die sozialen, beruflichen, kulturellen und sportlichen Interessen von Migrant*Innen in und um Bremen ein. Er berät weiterhin bei Fragen zur Einbürgerung, sowie der Aus- und Weiterbildung. Es existiert ein Sportangebot und ein Café. Auch unterstützt der Verein einige Projekte und Arbeitsgruppen wie der Arbeitskreis „Berufs – und Lebensperspektiven für Migrant*Innen“.
Verein für Innere Mission in Bremen
Auch die Innere Mission setzt sich für Geflüchtete aus verschiedenen Ländern ein und ist Träger zweier Übergangswohnheime in Bremen Tenever und Walle. Die Innere Mission bietet die Möglichkeit sich freiwillig in den Übergangswohnheimen zu engagieren und so die Geflüchteten zu unterstützen. Außerdem vermittelt die Innere Mission mit dem Projekt Anziehungspunkt auch Kleiderspenden. Hierfür werden Freiwillige gesucht. Kleiderspenden sind willkommen.
Zuflucht – Ökumenische Ausländerarbeit e.V.
Zuflucht – Ökumenische Ausländerarbeit e.V. ist ein Zusammenschluss von Ehrenamtlichen und verschiedenen Kirchengemeinden in Bremen. Sie betreiben Lobby für Geflüchtete, helfen diesen, leisten Aufklärungsarbeit und unterstützen Gemeinden und Ehrenamtliche dabei sich für diese Menschen zu engagieren. Wer nicht durch Spenden helfen möchte aber nicht weiß wo und wie, kann sich an Zuflucht wenden und diese vermitteln Kontakte im eigenen Umfeld.
Beratungsstellen:
Die AWO Bremen bietet Integrationsberatung durch den JugendMigationsDienst (JMD; für 12-27 Jährige) und der Migrationsberatung für Erwachsene (MBE; für Erwachsene ab 27 Jahren). Die Arbeit des MBE beginnt bei der Beratung und Orientierung bei der Einreise, über die sozialpädagogische Betreuung während der Integrationskurse bis zur individuellen Integrationsplanung. Der JMD unterstützt bei der sprachlichen, beruflichen und sozialen Eingliederung. So vermitteln sie beispielsweise Deutschkurse, unterstützen beim Umgang mit Behörden oder geben Orientierungshilfen bei der Ausbildungs- und Berufswahl.
Der Bremer Rat für Integration wurde 2005 von der bremischen Bürgerschaft und Landesregierung ins Leben gerufen, um eine schnelle und weitreichende Integration zu fördern. Betroffene können sich mit ihren Problemen direkt an den Rat selbst oder eines seiner Mitglieder wenden. Der Rat besitzt zwar kein politisches Mitbestimmungsrecht jedoch haben sich alle wichtigen Parteien des Landes Bremen dazu bekannt, seine Vorschläge so weit möglich zu berücksichtigen.
Der DRK Bremen leistet Migrationsberatung für aufenthaltsberechtigte Zuwanderer, sowie für Spätaussiedler und Teilnehmer*Innen von Migrationskursen. Migrant*Innen können mit allen möglichen Fragen und Problemen zum DRK Bremen kommen. Dieser begleitet sie bei der Integration und führt persönliche Beratungsgespräche.
Die Flüchtlingsinitiative Bremen berät Geflüchtete bei Ämtern und Behörden, bei einer drohenden Abschiebung oder bei dem Schreiben von Briefen und Widersprüchen. Beraten wird in diversen Sprachen, wie Englisch und Französisch, aber auch Arabisch, Türkisch oder Griechisch.
Das Kulturzentrum Lagerhaus e.V. bietet im Bereich Migration Hilfestellungen für Alltagsfragen, Integrationskurse, Hausaufgabenunterstützung und vieles mehr. Außerdem beraten sie in Fragen zu Beruf und Lebenslauf, Einbürgerung und EDV. Unter dem Dach des Verbandes versammeln sich diverse Migrationsvereine sowie Arbeitskreise und Projekte zum Thema Migration, wie die Bremischen Integrationstandems.
Paritätisches Bildungswerk Landesverband Bremen
Das Paritätische Bildungswerk in Bremen bietet Integrationssprachkurse an und berät unter anderem bei deren Antragsstellung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Außerdem bietet es Kurse zur beruflichen Integration von Migrant*Innen an.
Refugio – Beratungs- und Behandlungszentrum für Flüchtlinge und Folteropfer
Refugio wurde 1989 gegründet und bietet Menschen, die vor Krieg, Vertreibung oder Folter geflohen sind, psychosoziale Beratung und psychotherapeutische Behandlung. Es gibt die Möglichkeit zu spenden oder Fördermitglied zu werden.
ZIS – Zentrum für Migranten und Interkulturelle Studien e.V.
Das ZIS setzt sich für die Förderung der Integration von Migranten ein und führt interkulturelle Gemeinwesensarbeit durch. Mit dem Projekt Köprü möchte es Verbindungen zwischen älteren Migranten und der Altenhilfe herstellen. Das ZIS bietet auch Integrationskurse an, in denen die deutsche Sprache, Wissen zur Alltagsorientierung, zur Rechtsordnung sowie der Geschichte und Kultur Deutschlands vermittelt werden.
Außerdem gibt es diverse Runde Tische und Willkommensinitiativen in den verschiedenen Stadtteilen, z.B. der Runde Tisch in Vegesack, in Arbergen oder Osterholz und die Willkommensinitiativen Horn-Lehe oder Walle. Einen Überblick darüber bietet die Liste der Bürgerstiftung Bremen. Hier findet ihr außerdem Übergangswohnheime und ihre Adressen sowie allgemeine Hilfestellungen für Geflüchtete in Bremen. (Stand der Liste: 25.11.2014)
Der Artikel von Radio Bremen „Wie kann ich helfen? Tipps und Ansprechpartner“ beantwortet die Fragen wie und wo man Geflüchteten am besten helfen kann.
Auf der Seite des Bremer Flüchtlingsrates findet ihr eine weitere Liste mit Beratungsstellen.
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