Viel Bremen-News und einiges Internationales haben wir diesmal für euch gesammelt.
Iran in der UN-Frauenrechtskommission???
Das kanadische Parlament rief am 1.11.2022 die UN Frauenrechtskommission (CSW oder UNCSW) dazu auf, Iran auszuschließen. Kurz darauf schloss sich der niederländische Senat an. Am 2.11.2022 war dann schon eine überwältigende Mehrheit für den Ausschluss da.
Wir brauchen euch jetzt! Mit @DuezenTekkal haben wir 11 Forderungen an den Deutschen Bundestag formuliert. Jetzt die Petition unterschreiben und verbreiten! ➡️ https://t.co/mEXIamI0m8 (oder über den Link in unserer Bio) #11StepsHÁWAR #IranRevolution #JinaMahsaAmini #JinJiyanAzadi pic.twitter.com/hJybPlfS2d
— HAWAR.help (@HawarHelp) October 25, 2022
An den Protesten im Iran beteiligen sich auch viele iranische Sportler*innen. „Reihenweise riskieren Aktive in ungewöhnlicher Radikalität ihre Laufbahn“. Zur Rolle von Sportler*innen in der Protestbewegung: Näheres hier.
Macht ist selten weiblich
Nur ein knappes Viertel der Spitzenpositionen in Deutschland sind von Frauen besetzt. Migrantische Frauen mit solchen Jobs gibt es fast gar nicht: Sie belegen anderthalb Prozent der Spitzenposten, obwohl ihr Anteil in der Bevölkerung bei etwa elf Prozent liegt. Die Zahlen entstammen der Studie „Vergeschlechtlichte Macht – Das intersektionale Geschlechterverhältnis in bundesdeutschen Eliten„
Mehr Polizei – weniger Sicherheit für Frauen
Eine Personalbeschaffungsoffensive durch die britische Polizei hat zu einer desolaten Betriebskultur von Frauenhass und kriminellem Verhalten geführt. Was steckt dahinter? Die Tory-Regierung hatte versprochen, innerhalb 3 Jahren 20,000 neue Polizist*innen einzustellen. Um das Versprechen zu halten wurde kaum noch geschaut, ob Gewalttäter, Rassisten oder Ex-Kriminelle unter den Bewerbern dabei waren. Erst als im März 2021 Sarah Everard von einem Polizisten entführt, vergewaltigt und ermordet wurde kam das Fass zum Überlaufen, mit wochenlangen Massenprotesten und Mahnwachen. Danach wurde eine offizielle Untersuchung angeordnet, die jetzt ihre Ergebnisse veröffentlicht hat. Das Fazit: “Wir kamen bei allen untersuchten Polizeidienststellen zum Schluss, dass sie von einem frauenfeindlichen, sexistischen und räuberischen Verhalten gegenüber ihren Mitarbeiterinnen und der Öffentlichkeit geprägt sind, was uns sehr betrübt hat.“
Kein Platz im Frauenhaus?
2021 suchten weniger Frauen Schutz in Frauenhäusern. Nicht wegen weniger Gewalttaten, sondern wegen geringerer Kapazitäten in den Schutzeinrichtungen: „Keine Kapazitäten, weiterhin Gewalt“ beschreibt die taz die neu erschienenen Statistiken.
Schwangerschaftsabbruch?
Schwangerschaftsabbruch ist in Deutschland immer noch eine Straftat und steht im Strafgesetzbuch gleich hinter Mord und Totschlag. Im Koalitionsvertrag hatte man sich darauf geeinigt, eine Kommission einzurichten, die eine Veränderung prüfen soll. Diese soll nun bald zusammentreten. Die taz hat einige Beispiele zusammengestellt, wie es auch anders gehen kann: So haben in Kanada und Nepal die Obersten Gerichte das Verbot gekippt mit der Begründung, der Zwang zur Austragung einer Schwangerschaft sei ein „schwerwiegender Eingriff in den Körper eine Frau“ beziehungsweise Gewalt gegen Frauen. In Irland brachte eine Volksabstimmung 2018 eine Kehrtwende und eine Regelung außerhalb des Strafgesetzbuchs.
Sexualität: Vielfalt anerkennen
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) setzt sich seit vielen Jahren für einen differenzierten Blick auf „Leben in Beziehungen“ ein: „Es ist für uns selbstverständlich, geschlechtliche Vielfalt anzuerkennen und Sexualität in ihren verschiedenen Dimensionen zu sehen. Innerhalb unserer Kirche treten wir für die gut begründeten Grundlinien einer erneuerten Sexualethik ein, wie sie beim Synodalen Weg erarbeitet wurden.“ Jetzt müssen wir nur darauf warten, dass die Herren das mitkriegen.
Negativpreis für absurdes Gendermarketing
Der Goldene Zaunpfahl wird wieder verliehen! Die Spannung steigt, der Countdown läuft: Es sind noch Karten vorhanden für den 21.11.2022. Tickets, Infos und ein Blick auf Die Unrühmlichen 7 Finalisten gibt es hier!
Crossdressing
Zu allen Zeiten und in allen Kulturen ist die Entscheidung, welche Kleidung jemand trägt, nicht ganz frei (gewesen). Bestimmte Kleidung wird mit verschiedenen Rollen, Klassen, Positionen in der Gesellschaft assoziiert und häufig sogar vorgeschrieben. Das gilt insbesondere auch für die Geschlechter. So der Kopftuchzwang für Frauen im Iran. Crossdressing – also das Tragen von Kleidung, die in einem binären System für das jeweils andere Geschlecht vorgesehen ist – ist oft auch Protest gegen festgefügte Rollenzuschreibungen. Im C/O Berlin läuft bis zum 18. Januar 2023 die Ausstellung Under Cover – A Secret History of Cross-Dressing. Näheres hier.
Büchner-Preis für Emine Sevgi Özdamar
„Dass Sevgi Emine Özdamar nun der Büchnerpreis überreicht wird, ist schön. Erklärungsbedürftig ist eher, dass es so spät geschieht“ schreibt Dirk Knipphals in seiner Würdigung in der taz,
Bremen News
Betroffenenbeirat Istanbul-Konvention
Der Bremer Betroffenenbeirat Istanbul-Konvention (B*BIK) ist in Deutschland bisher einmalig. Die zehn Mitglieder sind zwischen 25 und 67 Jahren alt und haben unterschiedlichste geschlechtsspezifische Gewaltformen erlebt, unter anderem im Kontext von sexueller und häuslicher Gewalt, digitaler Gewalt, Stalking, oder Zwangsprostitution. Vor gut einem Jahr traf sich der Beirat zum ersten Mal und ihre Anregungen, Vorschläge und Forderungen gehen seither in die Politik ein: zum Beispiel bei der geplanten Gewaltschutzambulanz am Klinikum Bremen-Mitte. Am 24. November 2022 wird der B*BIK auf dem Fachtag Istanbul-Konvention auftreten, um von der Arbeit und inhaltlichen Schwerpunkten für den Bremer Betroffenenbeirat Istanbul-Konvention zu erzählen.
Auch in Bremen unterstützen Iranerinnen die Proteste im Iran. Näheres hier.
Hilfe bei sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport
Bundesweiter Verein „Safe Sport e.V.“ gegründet – Bremen ist Mitglied. Der Sport habe „viel zu lange den Mantel des Schweigens über die verschiedenen Formen der Gewalt“ gelegt. „Gerade die engen Abhängigkeitsverhältnisse im Sport, etwa zu Trainern, Übungsleiterinnen und -leitern sowie medizinischem Personal, begünstigten Formen von Gewalt und Missbrauch.“ So Senatorin Stahmann.
CDU-Bremen jetzt quotiert
Die CDU hat ihre Liste für die kommenden Bürgerschaftswahlen beschlossen. Zum ersten Mal ist diese paritätisch besetzt.
Weniger Elterngeld in Bremen
Im Magazin der Arbeitnehmerkammer Bremen 6/22 stehen die Vergleichszahlen für Hamburg, Berlin und Bremen: HH €895,- / B €865,- / HB €745,-.
Was machen wir falsch?
Daten einzusehen im BAM Ausgabe 2022/6, November/Dezember(PDF)
Gründungswoche Bremen & Bremerhaven
Heute geht es los: Damit aus euren Ideen etwas Großes entstehen kann könnt Ihr bis zum 25.11.2022 die Gründungswoche(n) Bremen & Bremerhaven besuchen und erleben, was es heißt, zu gründen. Mit vielen Veranstaltungen für Teilzeit- und nebenberufliche Gründungen, zum Beispiel dem Female Founders Coffee Club Bremerhaven und der Verleihung des belladonna Gründerinnen-Preises.
Angela Weber übernimmt Schulleitung im Paritätischen Bildungswerk
Berufsbegleitende Ausbildungen und Umschulungen bieten vielfältige Möglichkeiten für die Qualifizierung in sozialpädagogischen Berufen. Interessierte können sich ab November 2022 über ein Online-Formular auf der Website für den Ausbildungsstart 2023 bewerben.
Glenys, Irene
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