Am Freitag, den 01.12. ist wieder Welt-AIDS-Tag, dieses Jahr international unter dem Motto „Let Communities Lead“.
Seit 1988 findet jährlich der Welt-AIDS-Tag statt, um für die Rechte von HIV-positiven Menschen zu kämpfen und um gegen Diskriminierung und Vorurteile anzugehen. Gleichzeitig ist der Tag eine Gelegenheit, den Menschen, die mit HIV (Humanen Immundefizienz-Viren) leben und an AIDS (englisch: Acquired Immune Deficiency Syndrome; erworbenes Immunschwächesyndrom) gestorben sind, zu gedenken. Weltweit leben momentan ca. 38 Millionen Menschen mit HIV. In Deutschland sind es ca. 90.800, und 96% von ihnen nehmen Medikamente. Das Problem ist, dass etwa 8600 nicht wissen, dass sie infiziert sind. Das bedeutet, dass diese ein höheres Risiko haben, an AIDS zu erkranken, und den Virus an andere Menschen zu übertragen.
Beim Sprechen über HIV und AIDS ist eine intersektionale Perspektive wichtig, denn besonders oft stecken sich mehrfach marginalisierte Menschen an. Junge Frauen im Süden Afrikas, queere Menschen, Sexarbeiter*innen, Menschen in Haft, und Menschen die intravenös Drogen zu sich nehmen sind besonders betroffen. Die Frage der medizinischen Behandlung ist auch eine von Klasse und Armut, ca. 1/4 von HIV-positiven Menschen haben keinen Zugang zu den Medikamenten, die sie brauchen.
HIV ist ein Virus, der häufig beim Geschlechtsverkehr oder beispielsweise über Spritzen beim Drogenkonsum übertragen wird. Er greift die Abwehrkräfte des Körpers an, und entwickelt sich mit der Zeit zu AIDS. Unbehandelt endet die Krankheit tödlich. Doch Medikamente hemmen den Virus ein und verhindern, dass er sich vermehren kann. Heilung ist zwar nicht möglich, doch durch die medizinische Behandlung können Menschen mit HIV ein langes und erfülltes Leben führen. Der beste Schutz beim Sex ist immer noch das Kondom. Zusätzlich gibt es gegen die Übertragung beim Sex oder bei einer Geburt mittlerweile Medikamente.
Menschen, die mit HIV leben, erleben leider immer noch Diskriminierung. Besonders im Gesundheitswesen gibt es oft Probleme, obwohl gerade dort eigentlich das nötige Wissen und Aufklärung da sein sollte. Betroffene kriegen keine Termine, oder sie werden ihnen kurzfristig abgesagt. Oft trifft das Personal unnötige und überzogene Vorsichtsmaßnahmen, obwohl die regulären Hygienevorschriften ausreichen. Es kommt auch immer vor, dass die Schweigepflicht gebrochen wird. Auch auf dem Arbeitsplatz oder von Familie und Freund*innen gibt es Diskriminierung. Die ist oft auch in Verbindung mit Queerfeindlichkeit und Vorurteilen zum Sexleben und Drogenkonsum. All das kann eine große mentale und psychische Last werden. Es fehlt immer noch ausreichende Bildung zum Thema HIV und AIDS, denn mit diese baut auch die Vorurteile ab.
Spendenaktion in Bremen
In Bremen setzt sich die AIDS-Hilfe Bremen seit 1985 für Prävention und Unterstützung im Kampf gegen HIV und AIDS ein. Neben Aufklärungs- und Bildungsarbeit bietet die AIDS-Hilfe Bremen auch Unterstützung für Menschen mit Suchterkrankungen und betreutes Wohnen an. Außerdem kann man sich bei ihnen auf HIV und andere Geschlechtskrankheiten testen lassen. Am 1. Dezember zum Welt-AIDS-Tag kann man bei der AIDS-Hilfe Bremen am Sielwall 3 zwischen 12 und 15 Uhr kleine AIDS-Teddys gegen eine Spende ab 7€ kaufen. Glühwein und alkoholfreien Punsch wird es auch geben! Falls man das zeitlich nicht schafft gibt es die Teddys aber auch online. Dieses Jahr will die AIDS-Hilfe mit dem Motto „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“ darauf aufmerksam machen, dass mit Medikamenten HIV mittlerweile gut behandelbar ist, und dass auch durch medizinische Therapie der Virus nicht übertragen wird. Es soll ein Zeichen gegen die Diskriminierung sein, die viele HIV-positive Menschen noch erleben.
Zusätzlich kann man sich zum Thema HIV und AIDS auch bei Rat&Tat Bremen beraten lassen.
Juliette
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