Doris Achelwilm, DIE LINKE
Doris Achelwilm lebt im Bremer Stadtteil Walle. Die mittlerweile 40jährige Politikerin ist seit 2014 Landesvorsitzende der Linkspartei in Bremen und unterstützt ihre Partei als Pressesprecherin in der Bürgerschaft. Zuvor hatte sie nach einer sprachwissenschaftlichen Ausbildung im Kulturjournalismus gearbeitet. Bei den Linken setzt sie sich besonders für ein gutes Leben und Gleichberechtigung aller ein.
Unsere 5 Fragen an Frau Achelwilm:
1. Welche 5 Wörter beschreiben Sie am besten?
„Interessiert. Beharrlich. Verbindlich. Rastlos. Fair.“
2. Wer ist Ihr ganz persönliches Vorbild?
„Vorbilder, denen ich unmittelbar nacheifere, habe ich so nicht. Und gerade Frauen leisten ja vielfach fernab öffentlicher Bekanntheit Vorbildliches. Aber einen starken Eindruck hat auf mich immer die Musikerin Patti Smith gemacht, weil sie sich nie hat aufhalten lassen oder angepasst hat. Imponiert hat mir auch die kenianische Aktivistin Stella Agara, die dieses Jahr den Bremer Solidaritätspreis bekommen hat, weil sie sich für Steuergerechtigkeit in und für Afrika einsetzt.“
3. Was möchten Sie speziell frauen*politisch erreichen?
„Oh, da gibt es noch sehr viel, was erreicht werden kann und muss. Die Lohnbenachteiligung von Frauen lückenlos beenden. Frauen, egal in welcher Position, in ihrem Selbstbewusstsein und ihren Rechten stärken. Gesetzliches Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeit. Ausreichend gute und wohnortnahe Kita-Plätze. Dass die Frauenfrage auch global gedacht wird. Alleinerziehende politisch wertschätzen und unterstützen. „Gläserne Decke“ durchbrechen (warum werden ausreichend qualifizierte Frauen auf jeder nächsthöheren Aufstiegsebene immer weniger?). Sorge- und Pflegeberufe massiv aufwerten. Institutionelle Frauen- und Gleichstellungsstrukturen bedarfsgerecht finanzieren. Den Hebammenberuf stärken. Die Löhne im Einzelhandel hochsetzen, flexiblere Ladenöffnungszeiten und „Arbeit auf Abruf“ unterbinden. Sexismus gesellschaftlich ächten und überwinden.“
4. Was verstehen Sie unter Gleichstellungspolitik?
„Jede Form von struktureller Benachteiligung und Diskriminierung aufgrund einer Geschlechtszugehörigkeit (oder -unzugehörigkeit) transparent zu machen und mit allen Mitteln der Politik zurückzukämpfen. Eine Dauer- und Querschnittsaufgabe.“
5. Wieso sollten Frauen* Ihnen ihre Zweitstimme geben?
„Weil meine Partei konsequent Frauen fördert und nach vorne stellt. Weil das Wahlprogramm der LINKEN im Parteienvergleich am meisten Frauenpolitik beinhaltet (Quelle: Deutscher Frauenrat). Weil ich mich seit vielen Jahren auf verschiedenen Ebenen aktiv mit Gleichstellungs-, Frauen- und Queerpolitik beschäftige und so bald nicht damit aufhöre – auch und erst recht nicht, wenn ich es in den Bundestag schaffe. Weil mein Begriff von Feminismus ein „linker“ ist, sprich: Frauenpolitik darf sich nicht nur um quotierte Aufsichtsratsposten drehen, sondern muss Frauen insbesondere da stärken, wo sie am Ende von Gehaltstabellen stehen; wo sie keine Lobby, Unterstützung oder Vertrauensperson haben; wo sie Schutz gegen Zumutungen brauchen; wo sie über mehr selbstbestimmte Zeit verfügen wollen; wo sie falschen und einschränkenden Rollenerwartungen mutig entgegentreten.“
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