Was passiert eigentlich, wenn ich meine eigene Realität in Frage stelle oder meiner Angst zu ‚failen‘ nachgeben? Oder, wie schreibe ich eigentlich meinen eigenen „Everlasting Hit“?
Bereits zum sechsten Mal liefert das Performing Arts Festival OUTNOW! vom 26. bis zum 29. Mai Antworten auf diese Fragen. Das Bremer Festival für internationale Nachwuchskünstler:innen wurde 1994 unter dem Namen Sprungbrett vom damaligen Jungen Theater Bremen ins Leben gerufen. Seit 2013 wird OUTNOW! gemeinsam von der Schwankhalle und dem Theater Bremen veranstaltet. Nachdem das letzte Festival im Jahr 2021 noch digital stattfinden musste, können Interessierte sich wieder vor Ort in fremde Welten entführen lassen.
Dieses Jahr erwartet das Publikum zehn Produktionen aus dem Bereich Tanz, Performance, Schauspiel und Musiktheater von Nachwuchskünstler:innen, die unter anderem aus Deutschland, Schweden, den Niederlanden, Indien oder dem Iran kommen. Thematisch dreht es sich um die Arbeit am Theater, Teleshopping-Shows als Verschwörungstheorien, die Pandemie und unsere kollektive Psyche, Schweiß oder Babysitting-Gutscheine, ein viel zu schnell gealtertes Bollywood-Sternchen, Nonstop-Languageing, den stillen Protest gegen die Produktivität, den Mut sich einfach fallen zu lassen, kurdischen Kreistanz mit Techno Beats und Überwachung im Iran.
In anderen Worten, es verspricht bunt, schrill, humorvoll, kontrovers und inspirierend zu werden.
Erstmalig bieten einige Künstler:innen auch eigene Workshops oder Gespräche zu ihren Arbeitsweisen an. Für jede Veranstaltung gibt es ein solidarisches Preissystem, ihr entscheidet selbst, ob ihr 7/ 10/ 14 € zahlen wollt. Mit Bremen Pass kosten die Tickets 3€ und mit Kultursemesterticket ist der Eintritt sogar kostenlos. Die Tickets erhaltet ihr entweder im Vorverkauf online, an allen Nordwest-Ticket-Vorverkaufsstellen oder als Restkarte eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse. Zu jeder Veranstaltung erhaltet ihr Angaben zu der Barrierefreiheit der Räumlichkeiten sowie zur Lautsprache und den Licht- und Soundeffekten. Außerdem gibt es eine „Trigger-Warnung“, falls die Veranstaltung Themen wie Sexismus, Rassismus oder Gewalt behandelt.
Favoriten der Redaktion:
Obwohl jede Veranstaltung auf ihre eigene Art und Weise spannend klingt, hat unsere Redaktion ihre vier Favoriten gefunden.
26.05 – Freitag um 19:30 Uhr, Kleines Haus Theater Bremen: Performance von Hanni & Anni: ALL THE MOVES WE MAKE IN THE DARK
Thema: die Arbeit im und am Theater sowie die fehlende Sichtbarkeit von nicht cis-männlichen Techniker:innen; mit anschließendem Publikumsgespräch.
27.05 – Samstag um 21:00 Uhr, Alter Saal Schwankhalle: Tanz-Performance von Katrina E. Bastian: SOLILOQUYIN SWEAT
Thema: ausdauerbasierte Choreografien, bei denen der Körper als Instrument gegen Kapitalismus, Voyeurismus und unseren Ekel-Vorstellungen dient und sich stattdessen für Resilienz, Gemeinschaft und Empathie einsetzt.
28.05 – Sonntag um 17:00 Uhr, Kleines Haus Theater Bremen: Musiktheater von Brats: JULI MONSUN: BACK FROM BOLLYWOOD
Thema: Juli Monsun, ein verwöhntes, halbweißes Balg – Nachfahrin bengalischer Straßenkinder und Pop-Diva zugleich, feiert ihre Comeback-Show. Euch erwarten „Wutausbrüche, Anmaßungen, Völlereien, Binge-Eating, Nie-Satt-Sein und ein Kopf, der nicht zu dem Körper passt, auf dem er sitzt“.
28.05 – Sonntag um 21:00 Uhr, Neuer Saal Schwankhalle: Performance von Collectivebreak: EXPERIMENTS IN REST
Thema: vier Performerinnen, die sich mit Fragen des Wohlbefindens und der Gemeinschaft auseinandersetzen und gegen die Produktivität und für Verteidigung von Fürsorge und weiblicher Solidarität protestieren.
Das komplette Programm findet ihr auf der Internetseite des OUTNOW! Festivals.
Marit
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