Am 25. November jährt sich der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
In Bremen finden an diesem Tag viele Veranstaltungen statt, die frauenfeindliche Gewalt thematisieren und nach Lösungen suchen. belladonna bremen lädt zu Austausch und Ausstellung in ihrem Archiv ein, linker feminismus bietet eine Podiumsdiskussion zur Problemlösung, unter anderem mit Frauensenatorin Claudia Bernhard. Antje Grotheer und Sarah Ryglewski diskutieren auf dem FES-Podium über häusliche Gewalt. VHS.Wissen-Live berichtet online über Femizide und ihre Gründe und Die Komplizen zeigen Roddy Doyle´s „Die Frau, die gegen Türen rannte“ im Theater.
Letzte Woche berichteten wir über die Aktionskampagne von UNWomen und heute fügen wir die Mitmach-Aktionen #Schweigenbrechen vom Hilfetelefon und Stärker als Gewalt hinzu. Terre des Femmes weist auf ihre Fahnenaktion hin – Also: Frauen raus auf die Straße zum 25. November: Werdet laut und werdet sichtbar.
Helfen Sie mit, das Thema #GewaltgegenFrauen in die Öffentlichkeit zu tragen. Posten Sie unter #schweigenbrechen ein Selfie mit unserem Aktionsschild und setzen Sie so ein Zeichen in Ihren sozialen Netzwerken. Alle Beiträge werden hier gesammelt: https://t.co/uQc3547euc pic.twitter.com/VSkV7QM9zT
— Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ (@Hilfetelefon) November 18, 2021
Nachtrag zur Transgender-Awareness-Woche:
„Wie Gynäkolog*innen über die Menstruation von trans Personen entscheiden“ – Neben der Erfahrung vieler trans Personen, von ihren Gynäkolog*innen in ihrer Identität nicht ernst genommen zu werden, kommt ein diskriminierendes Narrativ hinzu: Es wird ungefragt angenommen, dass bei trans Personen die Geschlechtsidentität an erster Stelle stehe und das Kinderthema deshalb zweitrangig sei.
Die Quote allein bringt’s nicht
… erklärt Silke Mertins in ihrem Kommentar in der taz. Sie befürchtet, dass „die Herren Feministen“ – und auch manche Frauen – die Quote zur Imagepflege nutzen und sie zum Ersatz für feministische Politik missbraucht wird.
Ungleichheit bei Corona-Hilfspaketen
Wundert es euch? Männer sind gegenüber Frauen bei den Maßnahmen der Corona-Hilfen im Vorteil. Das belegt jetzt eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung. Zwar profitieren auch Frauen von den Hilfen wie Kurzarbeiter(!)geld, Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende und Kinderbonus. Aber mehr als zwei Drittel des Budgets gehen an Maßnahmen, von denen eher Männer profitieren.
Schwangerschaftsabbruch und Beratung
Wie wir wissen besteht in Deutschland die Pflicht, sich beraten zu lassen, bevor eine Schwangerschaft straffrei abgebrochen werden darf. Eine Studie des Forschungszentrums Socium der Universität Bremen hat nun die Gründe untersucht, die zu einer Entscheidung für einen Abbruch führen. Ergebnis: die Wahrscheinlichkeit, dass die ungewollt Schwangere sich durch die Zwangsberatung umentscheidet, ist sehr gering. Das hätten wir auch so gewusst….. Näheres hier.
Auch Mütter sind Täterinnen
… und zwar wohl häufiger als bisher gedacht bei Kindesmissbrauch. Bisher ging man davon aus, dass circa 10 Prozent der Taten sexualisierter Gewalt gegen Kinder von Frauen begangen werden. Aber es scheinen eher doppelt so viel oder sogar mehr zu sein. Über die Studie zum „Sexuellen Kindesmissbrauch duch Frauen“ Näheres hier.
EU verurteilt Polens „de facto Abtreibungsverbot“
Aufforderung der Europa-Abgeordneten an die polnische Regierung: Keine weitere Tote, weil Ärzt*innen rechtliche Fesseln angelegt werden. Die Abstimmung wurde mit große Mehrheit angenommen.
Werbung kann besser werden: Gar nicht schwer
Letzte Woche berichteten wir darüber, wie Pinkstinks mit Kreativität schlechte Werbung – allein durch Entfernung des Sexismus – in gute Werbung verwandelt. Jetzt kommt das How To: In der schönsten Broschüre der Welt befinden sich Tipps von führenden Kreativagenturen für diskriminierungsfreie Kommunikation in Industrie, Handel und Handwerk. In einfachen Beispielen zeigen sie, wie man überholtes „Sex sells“ umgeht und dabei erfolgreich Werbung macht.
Bremen News
30 Jahre gibt es schon das Bremer Frauenmuseum: Zur Feier des Tages startet eine Ausstellung im Focke-Museum: Frauen im Blick – von Mittwoch, 24. November, bis einschließlich Sonntag, 30. Januar. Sie bietet auf 12 Bannern einen Überblick über 30 Jahre Engagement und Aktivitäten des bfm. Ausgehend von der Fachtagung Frauen ins Museum? (1991 in Bremen), über Straßenbenennungen nach bedeutenden Bremer Frauen, Informationen zu FrauenOrten und dem Kampf um das Frauenwahlrecht, der Präsentation von Werken Bremer Künstlerinnen bis zu Gender im Museum (2021 in der Kunsthalle Bremen) beleuchtet die Ausstellung 30 spannende Jahre.
Gründerinnenpreis special in Bremen
„Dieses Jahr wollten wir den Zweit- und Drittfinalistinnen der letzten Jahre eine erneute Chance auf die Auszeichnung geben. Gerade nach einem wirtschaftlich schwierigen Pandemie-Jahr sollten mit dieser Veranstaltung Unternehmerinnen und ihr Durchhaltevermögen wertgeschätzt werden.“ Barbara Niklaus und Melanie Ohr sind die Gründerinnen des Therapiezentrums Überseestadt.
Migrant:innenElternnetzwerk Bremen gegründet
Montag, der 15. November 2021 war ein bedeutender Tag für die Regionalstelle Nord des
Bundeselternnetzwerks der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt). An diesem Tag
wurde das Migrant:innenElternnetzwerk Bremen offiziell gegründet. Ziel des Netzwerks ist es, Eltern mit Zuwanderungsgeschichte zu informieren und zu aktivieren, um mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen und strukturelle Barrieren abzubauen. Gründungsmitglieder sind elf Migrantenorganisationen, Vereine, Elterninitiativen und Multiplikator:innen aus Bremen.
„Finanzpaket der Vernunft“
Die Bremer Regierungsfraktionen aus SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE haben sich in ihren Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2022/23 auf ein „Finanzpaket der Vernunft“ geeinigt. Insgesamt sollen 40 Millionen Euro mehr ausgegeben werden, darunter sind auch viele frauenrelevante Projekte: für mehr Familienhebammen, für die verstärkte Förderung von Frauenprojekten im Sinne der Istanbul-Konvention, für Streetwork-Angebote für wohnungslose/suchtkranke Frauen, für einen Zuschuss für das medizinisches Zentrum von pro familia, das ungewollt schwangere Frauen in Bremen und Bremerhaven versorgt, für eine verstärkte Arbeit gegen häusliche Gewalt (Bremen Fonds), für eine Therapeut*innenstelle trans*Gesundheit. Näheres aus der gemeinsamen Presseerklärung hier oder hier.
Fernbus-Terminal soll nach Rosa Parks benannt werden
Der neue Fernbus-Terminal Bremen ist zwar noch nicht fertig und der Beirat muss noch zustimmen, aber es ist wohl nicht strittig: er soll nach Rosa Parks, der US-amerikanischen Bürgerrechtlerin benannt werden, die für die Aufhebung der Rassentrennung in den Bussen von Montgomery im Bundesstaat Alabama sorgte.
Glenys, Irene
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