Der Roman „Das Rosie Projekt “ von Graeme Simsion ist keine klassische Liebesgeschichte, dennoch enthält er zwischen den Zeilen sehr emotionale Sequenzen.
Don Tillmann, der Protagonist, ist ein absoluter Ordnungsfanatiker und in emotionalen Dingen eher untalentiert. Er arbeitet als Genetiker in Melbourne und besitzt nur zwei Freunde, die beiden sind ein Ehepaar und arbeiten als Psycholog*innen. Don ist auf der Suche nach einer Ehefrau. Um eine passende Frau zu finden die seinen Ansprüchen genügt, erstellt er einen 32-seitigen Fragebogen. Er erhofft sich dadurch alle unbrauchbaren Kandidatinnen schnell aussortieren zu können. Mit seiner Suche hat er zunächst wenig Erfolg, doch dann tritt Rosie plötzlich in Dons Leben und verdreht ihm den Kopf. Sie entspricht überhaupt nicht seinen Anforderungen, aber dennoch fasziniert sie ihn auf eine ganz andere Art und Weise.
Der Roman ist aus der Sicht von Don geschrieben, was die ganze Geschichte noch unterhaltsamer mach. Denn der Stil ist sehr neutral und nicht gefühlsbetont, dennoch unglaublich mitreißend. Auf den ersten Seiten wird angedeutet, dass Don Asperger hat, sich dessen aber nicht bewusst ist. Zu Beginn hält er einen Vortrag über Asperger, in dem er vermittelt, dass die betroffenen Menschen sich von anderen unterscheiden und in vielen Dingen überdurchschnittlich gut sind. Don beschreibt wie wichtig es ist, dass die Betroffenen nicht versuchen sich unsichtbar zu machen, sondern einfach sie selbst sind. Sein toleranter, einzigartiger Charakter macht den Roman zu einer ganz neuen Liebesgeschichte.
S.Fischer Verlage, ISBN: 978-3-596-19700-2, € 9,99/12,- (unklare Preisangaben)
Leonie Dammann
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