In der Dokumentation „Mythos Jungfernhäutchen“ geht die Journalistin Ninve Ermagan der Frage nach, wie die Erzählung des Jungfernhäutchens entstanden ist und inwiefern der Mythos für die patriarchale Machterhaltung genutzt wird. Dafür tauscht sie sich mit Personen aus, die unterschiedliche Zugänge zu dem Thema haben.
Zu Beginn spricht die Journalistin mit der Gynäkologin und Chefärztin Prof. Dr. Mandy Mangler über den Umgang mit dem sogenannten Jungfernhäutchen in medizinischen Kontexten. Denn auch in medizinischen Fachbüchern wird nach wie vor der Begriff Jungfernhäutchen, anstatt der korrekten Bezeichnung Hymen verwendet. Prof. Dr. Mandy Mangler erklärt dabei auch, dass am Hymen die „Jungfräuligkeit“ nicht abgelesen werden kann und sich der Mythos Jungfernhäutchen negativ auf die medizinische Behandlung von Frauen auswirkt.
Ninve Ermagan trifft sich außerdem mit einem Forensiker Dr. Marc Beneke, und spricht mit ihm über die Rolle des Hymens bei kriminologischen Gutachten. Eine ganz andere Perspektive auf das Thema erlangen wir durch den Austausch mit der Influencerin Yasemin Toprak, die von ihren eigenen Erfahrungen mit patriarchaler Unterdrückung innerhalb ihrer Familie und Community erzählt. Außerdem interviewt Ninve Ermagan zwei Mitarbeiter des Vereins Heroes Berlin e.V., die mit jungen Männern über genderspezifische Rollenerwartungen sprechen. Zum Ende der Dokumentation spricht die Journalistin mit der Social Media Influencerin Anne Fleck über Enthaltsamkeit und mit der Lehrerin Sina Krüger über die Unterrepräsentation weiblicher Geschlechtsorgane in Schulbüchern.
Die Dokumentation ermöglicht einer*m vielseitige Einblicke rund um den Mythos Jungfernhäutchen und beleuchtet interessante Perspektiven.
Triggerwarnung: Der Film thematisiert sexuellen Missbrauch und Genitalverstümmelung
Falls dich das Thema interessiert, schau dir gerne unseren Beitrag zum Thema „Mythos Jungfernhäutchen“ an!
Schönes Wochenende wünscht die Redaktion!
Linnea
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