Neben 80kg Gewicht verlor Miriam aus Hamburg durch ihre Magenverkleinerung auch ihr altes Ich. Miriam spricht im Video darüber, dass sie mit ihrem vorherigen Übergewicht eigentlich sehr zufrieden war und sie nur aus gesundheitlichen Gründen der Operation zur Magenverkleinerung zugestimmt hat. Im Jahr 2010 erkrankte Miriam an einer für sie beinah tödlichen Lungenembolie. Nach der ersten Lungenembolie wurde Miriam empfohlen eine Magenverkleinerung machen zu lassen. Zuerst hatte sie Angst vor der Operation. Sie wollte versuchen auf konventionellem Weg abzunehmen, obwohl die Ärzte*Ärztinnen von vornherein zu ihr meinten, dass es nicht funktionieren würde. Dennoch hat sie weiterhin versucht abzunehmen und erkrankte erneut an einer Lungenembolie. Daraufhin war sie mit einer risikoreichen Schlauchmagen-OP einverstanden. Die lebensveränderte Entscheidung für die OP traf sie an ihrem 30. Geburtstag.
Große Portionen kann Miriam nun nicht mehr essen, noch nicht einmal kleine Kinderportionen schafft sie manchmal. Nach einer Mandarine ist sie nun schon satt. Jedoch sind die Anforderungen, diese Operation bewilligt zu bekommen, sehr hoch. Man muss nachweisen, dass man keine psychische Essstörung hat. Außerdem muss man ein halbes bis zu einem Jahr von einem*einer Gutachter*in begleitet Sport machen sowie die Ernährung nachweisen. Es waren also viele Hürden, die Miriam bewältigen musste, bevor ihr eine OP zugestanden wurde.
Ihr altes Ich gehen zu lassen, beschreibt Miriam als eine Herausforderung, auch wenn sie durch ihre Gewichtsabnahme nun mehr in das gesellschaftliche Schönheitsbild passen würde. Äußerlichkeiten haben laut Miriam einen hohen Stellewert in der Gesellschaft. Sie bedauert es sehr, dass Menschen welchen diesen idealisierten perfekten Normen nicht entsprechen oder gerecht werden, schlechter behandelt werden als die Menschen, die es tun. Äußere Schönheit kann oftmals nur eine Hülle sein, es käme vielmehr auf die Handlungen eines Menschen an. Miriam wollte mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit gehen, um zu zeigen:
„dass nicht jede*r Übergewichtige*r aus denselben Gründen übergewichtig oder bemitleidenswert ist. Oder von oben herab angeschaut werden muss oder möchte“
Sabine
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